Stefan M. Knoll ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Familienversicherung. © DFV
  • Von Redaktion
  • 30.08.2019 um 11:48
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 03:15 Min

Funktioniert der Versicherungsabschluss über Alexa? Und welche Voraussetzungen muss ein Versicherer erfüllen, um das überhaupt möglich zu machen? Das besprachen wir mit Stefan M. Knoll, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Familienversicherung.

Wie macht sich das im Alltag bemerkbar?
Im Bereich des Schadenmanagements können wir mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Prozesse in Echtzeit abwickeln. Im Bereich der Zahnzusatzversicherung liegt die Rekordbearbeitungszeit einer Schadenregulierung zum Beispiel bei 45 Sekunden. Außerdem sind Produktänderungen sehr schnell umsetzbar, beziehungsweise können wir in nur wenigen Wochen neue Produkte auf den Markt bringen.

Welche Bereiche kann man als Versicherer sinnvollerweise automatisieren? Wo sind weiter Menschen gefragt?
Es gibt im Bereich der Produktentwicklung oder des Aktuariats sicherlich gewisse unüberwindbare Hürden – seien es regulatorische oder technologische. Aber im Grunde genommen kennt die Digitalisierung keine Grenze, sondern alles was durch Binärcodes dargestellt werden kann, wird in Zukunft digitalisiert werden.

Sie sind 2018 mit der DFV an die Börse gegangen. Was erhoffen Sie sich durch diesen Schritt?
Lassen Sie mich dazu einige unserer Pläne skizzieren: Mit einer skalierbaren, selbst programmierten digitalen IT-Plattform ist die DFV auf den Vertrieb und das Bestandsmanagement von Kranken- und Sachzusatzversicherungen spezialisiert. Der Einsatz von Amazon Echo, moderner Zahlungsmethoden und die Implementierung von künstlicher Intelligenz ermöglichen schnelle und hocheffiziente Prozesse. Unsere Produkte schneiden zudem bei Stiftung Warentest sehr gut ab. Auf dieser Basis und mit dem Erlös von rund 52 Millionen Euro aus dem Börsengang, wollen wir mehr in Umsatz und Wachstum investieren.

Um Ihnen Zahlen zu geben, die unsere Wachstumsabsichten veranschaulichen: Im Jahr 2017 haben wir netto etwa 40.000 Neukunden gewonnen; im Jahr 2018 waren es etwas über 50.000 Neukunden; im Jahr 2019 wollen wir das Ergebnis von 2018 verdoppeln und 100.000 Neukunden gewinnen. Auf dieser Basis streben wir an, im Segment der Krankenzusatzversicherungen – in Bezug auf das Neugeschäft – Marktführer in Deutschland zu werden. Wir wollen aber auch unser Produktportfolio erweitern und neue Versicherungsprodukte einführen, wie zuletzt die Tierkrankenversicherung Petprotect.

Wie wollen Sie das Ziel der 100.000 Neukunden konkret erreichen?
Wir setzen auf einen hoch skalierbaren Vertriebsmix: 70 bis 80 Prozent unserer Kunden generieren wir über den Online-Vertrieb, weitere 15 bis 20 Prozent über Kooperationen und 5 bis 10 Prozent über Makler. Möglich ist das, weil wir regelmäßig Bestnoten von Stiftung Warentest für unsere Produkte bekommen. Dieses Jahr erst wurde der DFV-Zahnschutz beispielsweise zum vierten Mal in Folge Testsieger im Bereich der Zahnzusatzversicherungen. Auch die DFV-Deutschlandpflege, der DFV-Klinikschutz und das DFV-Krankengeld sind Testsieger. Mit diesen Policen sowie einer volldigitalen Customer Journey gewinnen wir die Kunden für uns.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Hinterlasse eine Antwort