Außergewöhnlich heftige Unwetter richteten in diesem Sommer in Teilen Deutschlands schwere Zerstörungen an. Das Foto zeit eine überflutete Straße im Erftkreis bei Köln. © picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt
  • Von Achim Nixdorf
  • 27.10.2021 um 16:35
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:05 Min

Die deutsche Wirtschaft könnte in den kommenden 50 Jahren durch den Klimawandel Schäden in Höhe von insgesamt 730 Milliarden Euro erleiden, wenn nicht frühzeitig gegengesteuert wird. Davor warnt eine Studie des Deloitte Economics Institute. Andererseits könnte Deutschland aber auch vom Kampf gegen die Erderwärmung massiv profitieren.

Gelingt es nicht, die Erderwärmung zu stoppen und auf 1,5 Grad zu begrenzen, würde das für Deutschland erhebliche volkswirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Modellstudie der Unternehmensberatung Deloitte.

Demnach drohen der deutschen Wirtschaft bis 2070 klimawandelbedingte Schäden in Höhe von insgesamt 730 Milliarden Euro und ein Verlust von bis zu 470.000 Arbeitsplätzen. Diese Summe entspricht etwa dem Bruttoinlandsprodukt Nordrhein-Westfalens.

Deloitte geht davon aus, dass die Temperaturen ohne entschiedenes Gegensteuern bis zum Ende des Jahrhunderts um 3 Grad steigen werden. „In dieser 3-Grad-Welt ist die Volkswirtschaft durch mindestens sechs Kanäle negativ betroffen: Hitzestress, Schäden am Kapitalstock, Verlust von Agrarland sowie landwirtschaftlichen Erträgen, sinkende Tourismuseinnahmen und Belastungen der menschlichen Gesundheit“, schreiben die Wissenschaftler.

Wachstum durch Transformation

Umgekehrt eröffnet die Studie in einem zweiten Szenario aber auch positive Perspektiven für unser Land: Wenn Deutschland konsequent handele, einen Beitrag zum globalen 1,5-Grad-Ziel leiste und bis 2050 Klimaneutralität erreiche, seien die wirtschaftlichen Vorteile substanziell, so die Prognose der Zukunftsforscher.

In diesem zweiten Szenario müsse Deutschland in den kommenden Jahren zwar deutlich in die Transformation seiner Wirtschaft investieren, wodurch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zunächst etwas niedriger ausfallen werde als im ersten Szenario des Nichthandelns. Ab 2038 beschleunigten sich dann aber die Wachstumseffekte, und im Jahr 2070 werde das deutsche Bruttoinlandsprodukt schließlich um 2,5 Prozent größer sein, als ohne eine aktive Klimapolitik. Auch die Zahl der Arbeitskräfte werde um über 800.000 zunehmen, insbesondere in der sauberen Energiewirtschaft und im Dienstleistungssektor.

autorAutor
Achim

Achim Nixdorf

Achim Nixdorf ist seit April 2019 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

kommentare
Wilfried Strassnig
Vor 2 Jahren

Es wird wohl das Dreifache sein. Schön wenn man sich um die Pendler kümmert-Priority 1 und die Wirtschaft von Gestern (Kohle, Auto) mit 70 Milliarden EURO unterstützt. Wie immer GENIAL.Sowas schaffen andere niemals. Das wird schon, so bis 2525….

Hinterlasse eine Antwort

kommentare
Wilfried Strassnig
Vor 2 Jahren

Es wird wohl das Dreifache sein. Schön wenn man sich um die Pendler kümmert-Priority 1 und die Wirtschaft von Gestern (Kohle, Auto) mit 70 Milliarden EURO unterstützt. Wie immer GENIAL.Sowas schaffen andere niemals. Das wird schon, so bis 2525….

Hinterlasse eine Antwort