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Car2go: Carsharing nimmt zu und beeinflusst das Mobilitätsverhalten. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 11.11.2015 um 13:39
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:35 Min

Autoversicherer müssen damit rechnen, dass ihre Einnahmen in den kommenden 15 Jahren deutlich schrumpfen werden. Was die Gründe sind und wie sich die Versicherungsbranche vorbereiten sollte.

Gibt es eine Zukunft für die Kraftfahrt-Versicherung? Unter dieser Frage hat die Unternehmensberatung KPMG aktuell eine neue Studie veröffentlicht. Ergebnis: Die Kfz-Versicherer müssen damit rechnen, dass sich das Prämienvolumen von heute 24,3 Millionen Euro bis 2030 deutlich verringern wird.

Die Gründe: Privatkunden besitzen weniger eigene Fahrzeuge. Carsharing nimmt zu und beeinflusst das Mobilitätsverhalten nachhaltig. Die technologische Entwicklung schreitet voran, Fahrer-Assistenzsysteme und autonome Fahrzeuge machen den Verkehr sicherer. Die Studie schätzt, dass Kollisionsschäden um bis zu 50 Prozent sinken. Und nicht zuletzt könnten moderne Produktionsverfahren wie 3D-Drucker dafür sorgen, dass Produkte stärker regional produziert werden. Folge wären ein reduzierter Güterverkehr auf der Straße.

KPMG-Partner Markus Heyen prognostiziert, dass das Volumen der Kfz-Prämien bis 2030 aus heutiger Sicht um mindestens rund 15 Prozent sinken wird. „Im Falle einer rasanten technologischen Entwicklung aber kann die Branche sogar bis zur Hälfte ihres Prämienvolumens verlieren“, sagt Heyen. Gute Aussichten bleiben da nur den Kunden. Je stärker Unfälle und Volumen der Prämien sinken,  umso weniger müssen sie künftig für ihre Versicherungspolicen zahlen.

Neue Geschäftsfelder entstehen

Doch die Studie vermeldet auch gute Aussichten: Einen Teil des Prämienrückgangs werden die Versicherer durch neue Angebote wie Cyberpolicen, Produkthaftung und Rückrufdeckungen ausgleichen können. Außerdem wird ein neues Feld für Dienstleistungen entstehen, auf dem die Kompetenzen der Versicherer gefragt sind. Fortschritt in der Fahrzeugtechnik und moderne Mobilitätsdienstleistungen verändern zudem die Kfz-Produkte grundsätzlich. Auch müssten sich die Anbieter auf neue Wettbewerber und eine starke Digitalisierung der Prozesse einstellen.

Diese Veränderungen lassen den Vertrieb nicht unbeeindruckt. Die großen Verlierer werden Ausschließlichkeitsvertreter und Makler sein. Autobauer und der Direktvertrieb, wie Vergleichsplattformen im Internet, werden den Verkauf dominieren. Kfz-Policen sollen zudem künftig als Bündelprodukte auftreten und gleichzeitig Finanzierung, Mobilitätsdienstleistungen und Garantien beinhalten.

Was die Versicherer tun können

Unabhängig davon, welches Szenario eintritt, die Veränderungen werden einschneidend sein, sind sich die Macher der KPMG-Studie sicher. Die Frage laute daher, wie sich die Versicherungsbranche  vorbereiten sollte. Die Antwort der Studienautoren: „Hier werden sicher die Wettbewerber Vorteile erzielen, die den Veränderungsprozess aktiv angehen und selbst gestalten. Dem Markt zu folgen, wird somit immer weniger eine erfolgreiche Strategie sein.“

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