Motorhaube kaputt? Ein Ersatz wir teuer. Der Preis für eine neue Motorhaube hat sich innerhalb eines Jahres um 8 Prozent erhöht. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Soeren Stache
  • Von Karen Schmidt
  • 08.10.2025 um 09:24
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Die Preise für Schweinwerfer, Windschutzscheiben und Co. sind wieder gestiegen. Ein Plus von durchschnittlich 6 Prozent meldet der Versichererverband GDV innerhalb eines Jahres. Der Druck auf die KFZ-Versicherer bleibt also hoch.

Auto-Ersatzteile wie Scheinwerfer, Stoßfänger und Windschutzscheiben sind wieder mal teurer geworden. Das zeigt eine Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

„Zwischen August 2024 und August 2025 sind die Preise im Schnitt um knapp 6 Prozent gestiegen, bei einzelnen Teilen wie Vordertüren und Motorhauben sogar um rund 8 Prozent“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.

Seit 2015 haben sich die Ersatzteilpreise damit um mehr als 80 Prozent erhöht. Zum Vergleich: Der Verbraucherpreisindex legte in dieser Zeit nur um rund 30 Prozent zu. Kofferraumklappen und hintere Seitenwände seien heute etwa doppelt so teuer wie vor zehn Jahren, so der GDV.

Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung sei der Designschutz. Sichtbare Ersatzteile wie Außenspiegel, Kotflügel oder Türen fielen darunter und verschafften den Autoherstellern damit eine monopolähnliche Marktstellung, klagt der Verband.

„Autofahrer und Werkstätten sind gezwungen, viele dieser Ersatzteile direkt vom Autohersteller zu kaufen“, kritisiert Asmussen. Eine Gesetzesänderung soll zwar den Designschutz reformieren, die bestehenden Rechte der Autohersteller bleiben aber bis 2045 erhalten. Eine Entspannung ist hier also nicht in Sicht.

Für die Auto-Versicherer führen die steigenden Ersatzteilpreise zu deutlich höheren Reparaturkosten bei Unfällen. „Im vergangenen Jahr betrug der durchschnittliche Sachschaden in der KFZ-Haftpflichtversicherung eines PKW rund 4.250 Euro, das sind 7 Prozent mehr als im Vorjahr“, so Asmussen. Neben den teurer werdenden Ersatzteilen treiben auch die steigenden Stundensätze von KFZ-Werkstätten die Reparaturkosten weiter nach oben.

KFZ-Versicherer weiter unter Druck

Die seit Jahren steigenden Reparaturkosten wirken sich spürbar auf die Finanzen der KFZ-Versicherer aus. In den vergangenen zwei Jahren verzeichnete die Branche versicherungstechnische Verluste von nahezu 5 Milliarden Euro, berichtet der Verband. Viele KFZ-Versicherer haben ihre Beiträge in der Folge erhöht. Für das Jahr 2025 rechnet der GDV mit einer Rückkehr der Sparte in die versicherungstechnische Gewinnzone, geht aber von einem weiterhin hohen Preisdruck aus.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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