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Nervenkrankheiten sind nach wie vor die Hauptursachen von Berufsunfähigkeit. © picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose
  • Von Karen Schmidt
  • 05.05.2023 um 13:29
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Das Analysehaus Morgen & Morgen hat Berufsunfähigkeitsversicherungen bewertet. 617 Tarife kamen dabei unter die Lupe. Wie das Fazit der Rater ausfällt.

617 Berufsunfähigkeitsversicherungen und Tarifkombinationen haben sich die Analysten der Rating-Agentur Morgen & Morgen für das aktuelle BU-Rating angeschaut. Das sind 46 mehr als im Vorjahr. „Der Anstieg ist sowohl neuen Tarifen, als auch weiteren Tarifausprägungen in Form von differenzierten Tarifvarianten bestehender Tarife geschuldet“, sagt Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating & Analyse bei Morgen & Morgen.

Zugenommen hat aber nicht nur die Zahl der untersuchten Tarife, sondern auch die Vergabe der Bestnote von fünf Sternen. 486 Tarife sind jetzt mit der Höchstbewertung ausgezeichnet. Das sind 39 mehr als im letzten Rating-Jahrgang. Mit 34 Tarifen hat die Vier-Sterne-Kategorie vier Tarife verloren. Etwas bauchig zeigt sich das Ergebnis mit 77 Tarifen, die drei Sterne erhalten. Das sind 15 Tarife mehr als im Vorjahr. Nur 20 wurden mit zwei oder einem Stern bewertet. Damit sind es vier Tarife weniger als im vergangenen Jahr.

>>> Zu den einzelnen Rating-Ergebnissen geht es hier

Eine große Dynamik verzeichne aktuell die Nachversicherung, heißt es vom Analysehaus. Hier finde eine zunehmende Differenzierung statt hinsichtlich der Altersgrenzen, der maximalen Rentenhöhen, der Ereignisse, die zur Nachversicherung berechtigen und, ob nur auf eine Gesundheitsprüfung bei der Nachversicherung verzichtet wird oder auf die komplette Risikoprüfung.

Nachversicherungsgarantien im Fokus

„Daher haben wir zum einen im aktuellen BU-Rating die Rating-Fragen angepasst und zum anderen ein gesondertes Rating zum Thema Nachversicherungsgarantie entworfen“, so Ludwig. Und weiter: „Wir stellen hier einen zunehmenden Wettbewerb fest und sehen eine deutliche Verbesserung im Angebot der Nachversicherungsgarantien“.

Ein weiteres Ergebnis des Ratings: Der BU-Markt hat im Vergleich zur Vorjahresbetrachtung im Neugeschäft ein deutliches Wachstum verbucht. Wuchs das Plus vormals nur um 0,4 Prozent, so sind es im aktuellen Betrachtungszeitraum knapp 10 Prozent. Auch die eingenommenen Beiträge steigen folglich und verzeichnen ein Wachstum von 6 Prozent. In der Vorjahresbetrachtung waren es 3,3 Prozent. Rund 275.000 BU-Renten, das sind aktuell 4.000 BU-Renten mehr, befinden sich mit einem Volumen von rund 2,4 Milliarden Euro in der Auszahlung.

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Das Rating liefert noch weitere interessante Zahlen. So ist der Anteil der Verbraucher, die trotz Vorerkrankung ohne Erschwernis eine BU-Police bekommen, von 77,2 Prozent auf 78,8 Prozent gestiegen. Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch in der Ablehnungsquote, die um 0,58 Prozentpunkte auf drei Prozent gesunken ist, wider. Auch die Zuschläge und Ausschlüsse bei Vorerkrankungen nehmen ab. Ihr Anteil sinkt von 1,32 Prozent auf 0,98 Prozent. „Vorerkrankungen scheinen bei der Annahme in weniger ins Gewicht zu fallen“, stellt Ludwig fest.

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Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit bilden laut der Analyse Nervenkrankheiten mit 34,5 Prozent. Sie haben um einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorjahresbetrachtung zugenommen. Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates folgen mit 20,1 Prozent vor Krebs mit 17,4 Prozent.

Hauptgründe für die Ablehnung einer BU-Rente

Nach wie vor führt der Abbruch in der Kommunikation durch den Versicherungsnehmer mit 37,6 Prozent die Rangliste der Gründe an, warum der Kunde keine BU-Rente erhält. Der Anteil ist aber leicht gesunken. Dicht gefolgt wird er von der Nichterreichung des 50 Prozent BU-Grades. Um knapp 2 Prozentpunkte ist der Ablehnungsgrund „Anfechtung beziehungsweise Betrugsfall“ gesunken.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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