Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung leistet zum Beispiel dann, wenn eine versicherte Person aufgrund psychischer Erkrankungen, etwa aufgrund einer Depression, nicht mehr in der Lage ist, einer Arbeit nachzugehen. © picture alliance/dpa | Jonas Walzberg
  • Von Lorenz Klein
  • 19.04.2023 um 13:39
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Das Analysehaus Morgen & Morgen hat 11 von 17 untersuchten Tarifen in der Erwerbsunfähigkeitsabsicherung (EU) ein Top-Bedingungswerk bescheinigt. Das Angebot im EU-Segment stagniere zwar aktuell, befinde sich aber „auf einem sehr hohen Niveau“, wie das Analysehaus im Rahmen des „M&M Rating Erwerbsunfähigkeit“ mitteilte.

Der Markt der Erwerbsunfähigkeitsabsicherung (EU) stagniere zunehmend, die Tarife wiesen allerdings sehr gute Bedingungen auf. Dieses Fazit hat das Analysehaus Morgen & Morgen (M&M) auf Basis des neuen „M&M Rating Erwerbsunfähigkeit“ gezogen.  

Seit 2019 nehmen die Hofheimer Marktbeobachter die Bedingungen der EU-Versicherer Jahr für Jahr unter die Lupe. Und mit den aktuellen Bedingungswerken der Gesellschaften zeigt sich M&M dann auch im Großen und Ganzen zufrieden: Das Niveau der beiden Vorgängerjahrgänge sei bereits gut gewesen, nun aber konnten auch die meisten Vier-Sterne-Tarife die Hürde für eine Maximal-Bewertung von fünf Sternen nehmen.

Entsprechend erweise sich das Gesamtbild als „sehr gut“, wie die Experten loben: Von den 17 untersuchten EU-Tarifen erhalten aktuell 11 die Bestbewertung von fünf Sternen (siehe Tabelle). Es folgen zwei Tarife mit vier Sternen. Die durchschnittliche Bewertung von drei Sternen erhalten vier Tarife. Schwache oder sehr schwache Tarife gibt es nicht.

>>> Hier geht es zu den Ergebnis-Tabellen mit allen Anbietern

EU-Tarife mit fünf Sternen im M&M Rating Erwerbsunfähigkeit:

AxaSEU
ContinentalePremiumEU
DBVSEU
DialogErw. Bed. SEU
DialogSEU
EuropaEU Premium
InterSEU (Restleistung 3 Stunden)
MetallRente Swiss LifeMetallErwerbsminderungsschutz Flex Basisschutz
MetallRente Swiss LifeMetallErwerbsminderungsschutz Flex Komfortschutz
Volkswohl BundSEU
Zurich Dt. HeroldSEU

Quelle: Morgen & Morgen, Stand 4/2023

 „Das Angebot ist von einer Top-Bedingungsqualität. Mehr als zwei Drittel der Tarife sind mit fünf Sternen ausgezeichnet“, fasst Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating und Analyse bei Morgen & Morgen, die Gesamtlage zusammen.

Grund für den Sprung nach oben bei vielen ehemals Vier-Sterne-Tarifen ist, dass diese nunmehr das von Morgen & Morgen angepasste Mindestkriterium zur gesetzlichen Definition erfüllten. Dieses Mindestkriterium besagt: „Der Versicherer leistet eine Erwerbsunfähigkeitsrente in Anlehnung an die gesetzliche Definition bei voller und teilweiser Erwerbsminderungsrente.“

„Die Erwerbsunfähigkeit steht aktuell zu Unrecht auf dem Abstellgleis“

Der Bedarf an Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) als „höchste Absicherungsform“ liege auf der Hand, findet Andreas Ludwig. Denn vielen Menschen sei der Zugang zu einer BU verwehrt, da sie meist die zu hohen Beiträge aufgrund von körperlicher Tätigkeit im ausgeübten Beruf, nicht stemmen könnten.

Entsprechend spiele der Beitrag bei der Suche nach Absicherungsalternativen zur BU eine entscheidende Rolle, so Ludwig. „Eine Dachdeckerin beispielsweise zahlt 160,07 Euro monatlich für den günstigsten BU-Tarif. Bei einer EU, als alternative Absicherungsform zur BU, sind es beim günstigsten Tarif nur 56,30 Euro monatlich, während die Grundfähigkeitsversicherung mit lediglich 47,19 Euro im Monat zu Buche schlägt.“ (siehe Grafik)

Alternativen zur BU gebe es einige, so Ludwig weiter, wobei unter den Alternativen am Markt nur die EU eine gesundheitliche Beeinträchtigung mit der Möglichkeit ein Erwerbseinkommen zu erzielen verknüpfe. Die Grundfähigkeitsversicherung beispielweise definiere konkrete Fähigkeiten, die leistungsauslösend seien – ohne Verknüpfung zur Erwerbseinkommenserzielung.

„Die Erwerbsunfähigkeit steht aktuell zu Unrecht auf dem Abstellgleis, denn sie ist neben der BU die einzige Alternative, die tatsächlich die Arbeitskraft absichert“, lautet dann auch Ludwigs Resümee.

 

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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