Will Klarheit für die betroffenen Betriebsrentner: Gerhard Schick (Bündnis 90/Die Grünen). © dpa/picture alliance
  • Von Juliana Demski
  • 12.07.2018 um 14:48
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17,5 Millionen Menschen in Deutschland nutzen die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Sie bauen auf eine Zusatzrente im Alter. Für 2,8 Millionen Versicherte könnte es aber ein böses Erwachen geben: Die Bundesregierung hat zugegeben, dass 45 der 137 Pensionskassen in finanziellen Schwierigkeiten stecken.

Heutige Betriebsrentner bekommen im Schnitt 418 Euro monatlich ausgezahlt. Wie es in Zukunft aussieht, weiß keiner – auch nicht die Bundesregierung. Nach einer Anfrage der Grünen zu dem Thema informierte sie darüber, dass die Finanzaufsichtsbehörde Bafin mit 45 der 137 deutschen Pensionskassen Gespräche führt. Rund 2,8 Millionen heutige und künftige Betriebsrentner sind betroffen. Das berichtet der Tagesspiegel

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Laut Bafin laufen die betroffenen Kassen Gefahr, dass ihre finanziellen Mittel nicht ausreichen, um in der andauernden Niedrigzinsphase ihre Leistungen zu erbringen. Besonders ernst sei die Lage bei zehn Anbietern, bei denen insgesamt 130.000 Menschen mit über 130 Millionen Euro versichert sind.

Die Aufsicht fordert von den Kassen zusätzliche Berichte ein und versucht, Wege zu finden, wie die Probleme behoben werden können. Einige Versicherte mussten laut Medienbericht bereits Leistungskürzungen hinnehmen. In einem Fall seien bestehende Anwartschaften gekürzt worden. Und in 29 weiteren Fällen habe die Bafin zugestimmt, dass der Rentenfaktor für künftige Beiträge gekürzt wird, schreibt die Zeitung weiter. 

Auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, Christine Lambrecht (SPD), hat sich zur Anfrage der Grünen geäußert, wie der Tagesspiegel schreibt:

„Die andauernde Niedrigzinsphase und der demographische Wandel stellen Pensionskassen vor große Herausforderungen.“ Die Namen der Anbieter nannte sie jedoch nicht. Begründung: „Es ist damit zu rechnen, dass die Veröffentlichung der Namen der Pensionskassen im konkreten Kontext deren Wettbewerbsfähigkeit schaden wird.“

Genau dieses Verhalten kritisiert indes Gerhard Schick, Finanzexperte der Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen, gegenüber der Zeitung: „Der Lebensstandard vieler Menschen im Alter hängt von den Auszahlungen ihrer Pensionskassen ab.“ Sie hätten ein Anrecht darauf zu erfahren, wie es um ihre Kasse stehe.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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