- Von Andreas Harms
- 05.12.2025 um 15:23
Nach einem recht stabilen Jahr könnten Bauzinsen 2026 leicht steigen. Davon gehen die Verantwortlichen des Finanzdienstleisters Dr. Klein aus. Der vermittelt neben Ratenkrediten und Versicherungen auch Immobilienkredite.
„Wir rechnen mit einer Zinsspanne zwischen 3,1 und 3,7 Prozent“, sagt Florian Pfaffinger, der bei Dr. Klein im Expertenrat sitzt. „Die Prognose beruht darauf, dass die grundlegenden Wirtschaftsdaten recht stabil sind und in die ‚richtige‘ Richtung weisen. Der Markt erwartet keine größeren Überraschungen, sondern geht von einem leichten Konjunkturaufschwung in der Eurozone und in Deutschland aus.“
Für einen wichtigen Punkt halten die Dr.-Klein-Leute den steigenden Stand der Staatsschulden. Deutschland werde ein Rekordvolumen an neuen Bundesanleihen ausgeben, um seine Ausgabenpläne bezahlen zu können, kündigen sie an. Deshalb erwarten Investoren – die die Anleihen ja kaufen sollen – höhere Renditen.
Bauzinsen steigen in Rekordtempo
Darlehenssummen steigen, Tilgungssätze sinken
Baufinanzierer entdecken Bausparen wieder
Pfaffinger rechnet damit, dass sich die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen im ersten Halbjahr zwischen 2,6 und 2,9 Prozent bewegen. Und diese Renditen wirken sich direkt auf die Bauzinsen aus. Der Leitzins der Europäischen Zentralbank hat mit ihnen hingegen nichts zu tun (das erklären wir hier).
Immerhin wenig Druck dürfte es von Seiten der Inflation geben. Die sieht Pfaffinger eher rückläufig. Allenfalls die noch immer kräftig steigenden Preise für Dienstleistungen könnten ins Gewicht fallen.
Auch zum Markt äußert sich Dr. Klein. Deutschlandweit seien die Immobilienpreise um 3 Prozent gestiegen. Das könnte im neuen Jahr so weitergehen, meint Michael Neumann. „Es gibt keine Anzeichen, dass die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt nachlässt. Im Gegenteil, es wird nach wie vor zu wenig neu gebaut und das Angebot an Bestandsobjekten bleibt in gefragten Regionen gering“, so der Vorstandschef.
Mit Blick auf ganz Deutschland seien daher für das kommende Jahr steigende Preise von um die 3 Prozent realistisch. „In Ballungszentren dürfte der Anstieg höher ausfallen, am stärksten in den Metropolen“, so Neumann weiter. „Hier sind punktuell auch 4 oder 5 Prozent möglich.“
Tipps für Hauskäufer
Neumann findet, dass man im neuen Jahr vor allem flexibel sein sollte: „Kaufinteressierte sollten offen sein für verschiedene Optionen. Wer beispielsweise im Homeoffice arbeitet, für den könnte eine Immobilie interessant sein, die statt im Ballungszentrum in Randlage mit guter ÖPNV-Anbindung liegt. Wer wiederum handwerklich begabt ist oder Menschen aus verschiedenen Baugewerken kennt, könnte viele Arbeiten am Haus privat stemmen, das spart Kosten.“
Außerdem sollte man die zurzeit wenigen, aber vorhandenen Fördertöpfe genau ansehen. Vielleicht ergibt sich ja doch hier und da ein Anspruch auf Zuschüsse oder günstigen Kredit.
















































































































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