Teilabschnitte der Autobahn A59 in Duisburg sind am Abend des 22. Juni nach stundenlangen Regenfällen überschwemmt. © picture alliance/dpa | Christoph Reichwein
  • Von Redaktion
  • 04.09.2023 um 12:47
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:40 Min

Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmungen haben der deutschen Versicherungswirtschaft im ersten Halbjahr 2023 einen Schaden von 1,9 Milliarden Euro beschert – damit falle die Schadenbilanz „leicht unterdurchschnittlich“ aus, wie der Versicherungsverband GDV meldet. Hauptgrund: Große Winterstürme blieben aus. Auch für das Gesamtjahr bleibt der GDV optimistisch.

1,9 Milliarden Euro versicherte Schäden durch Naturgefahren hat die deutsche Versicherungswirtschaft im ersten Halbjahr 2023 zu regulieren gehabt. Davon entfielen 1,4 Milliarden Euro auf Schäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetriebe und weitere 500 Millionen Euro auf die Kraftfahrtversicherung. Das meldete der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf Basis seiner aktuellen Halbjahresbilanz.

Damit fallen die Schäden infolge von Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmungen für die ersten sechs Monate leicht unterdurchschnittlich aus. Warum das so ist, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen so: „Trotz der Unwetter der vergangenen Wochen blicken wir auf ein Halbjahr mit leicht unterdurchschnittlichen Schäden, vor allem da größere Winterstürme zum Jahresanfang ausgeblieben sind.“

In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres erwiesen sich die Unwetter „Lambert“ und „Kay“ am folgenschwersten – zusammen verursachten sie im Juni Schäden in Höhe von rund 740 Millionen Euro. Davon zahlten die Sachversicherer rund 250 Millionen Euro für Sturm- und Hagelschäden und etwa 140 Millionen Euro für weitere Naturgefahren wie Starkregen und Überschwemmung. Auf die Kraftfahrtversicherer entfielen rund 350 Millionen Euro.

GDV: Nicht Nachlassen bei Präventionsbemühungen

Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2022 hatte der Schadenaufwand laut GDV bei 4,3 Milliarden Euro gelegen, was leicht über dem langjährigen Durchschnitt von 4,2 Milliarden Euro liegt. Für das Gesamtjahr 2023 geht der GDV angesichts der moderaten Entwicklung im laufenden Jahr nun wieder von leicht unterdurchschnittlichen Naturgefahrenschäden aus. „Für 2023 erwarten wir einen Aufwand von rund 4 Milliarden Euro. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Unwetter in Grenzen halten und große Herbst- und Winterstürme ausbleiben“, so Asmussen.

Zugleich betonte Asmussen, dass Prävention und Klimafolgenanpassung trotz der zu erwartenden moderaten Schäden in diesem Jahr nicht vernachlässigt werden dürften. „Wir müssen uns auf die Klimafolgen mit immer mehr Wetterextremen einstellen. Die Anpassung des Baurechts, weniger Flächenversiegelungen und ein Baustopp in Überschwemmungsgebieten müssen zügig umgesetzt werden“, so Asmussen.

Nur die Hälfte der Gebäude versichert

Angesichts zunehmender Wetterextreme werde auch der Abschluss einer Elementarschadenversicherung immer wichtiger. Bislang sind nach GDV-Angaben nur etwa die Hälfte der Gebäude ausreichend gegen alle Naturgefahren versichert – also auch gegen Überschwemmungen infolge von Starkregen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
„Warum sollte KI vor Nachhaltigkeit haltmachen?“
Hoher Energieverbrauch, aber mehr Effizienz

„Warum sollte KI vor Nachhaltigkeit haltmachen?“

„Nutzt die Magie der Kooperation“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Nutzt die Magie der Kooperation“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“

Skip to content