- Von Redaktion
- 12.08.2013 um 16:10
Die Verbraucherzentrale Hamburg schlägt Alarm. Eigentlich stehen tausenden Kunden Nachzahlungen ihrer Versicherer zu, weil die undurchsichtige Klauseln etwa bei Kündigung oder Stornierung nutzten. Die Unternehmen zeigen sich aber wenig kooperativ.
Nach Auswertung tausender Fälle zieht die Verbraucherzentrale ein geradezu vernichtendes Fazit:
• Kein einziger Versicherer reguliert den Schaden von sich aus, ohne dass Verbraucher ihren Anspruch ausdrücklich geltend machen.
• Alle Unternehmen berufen sich – wenn irgend möglich – auf Verjährung.
• Die große Mehrheit der Versicherer zahlt ihren Kunden nicht die ihnen zustehenden Zinsen aus.
• Alle Versicherer verweigern eine nachvollziehbare Abrechnung.
Nur ein Viertel der Kunden, die bei ihrem Versicherer vorstellig geworden waren, bekam tatsächlich Geld. Im Schnitt 733 Euro, allerdings überwiegend ohne die ihnen zustehenden Zinsen. Nur in 8 Prozent aller Fälle ließen sich die Versicherer nicht erst darum bitten. Für Edda Castelló von der Verbraucherzentrale ein absolutes No-Go: „Dabei geht es nicht um Kleckerbeträge. In einem Fall waren es immerhin mehr als 1.500 Euro.“
20 Prozent der Ansprüche wurden von den Lebensversicherer gleich abgelehnt. Sie seien verjährt. Dabei hätten viele der Betroffenen durchaus fristgerecht bei den Unternehmen vorgesprochen, sich jedoch abwimmeln lassen. Dies sei, so Castelló, ein klarer Rechtsmissbrauch. Das Justizministerium müsse daher dringend nachbessern.
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