Personen berechnen ihre Rendite: Die Finanzbildung in Deutschland ist noch sehr rudimentär. © picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose
  • Von Barbara Bocks
  • 21.08.2025 um 11:33
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Finanzwissen bleibt in Deutschland ein Problem: Viele Menschen fühlen sich unsicher bei Geldanlage, Krediten und Altersvorsorge. Besonders junge und alte Generationen haben deutliche Lücken – und auch die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sind groß. Das hat eine aktuelle Umfrage herausgefunden.

Das Finanzwissen der Deutschen lässt zu wünschen übrig. Nur 36 Prozent schätzen ihr eigenes Wissen über Geldanlage, Kredite und Altersvorsorge als gut oder sehr gut ein. Insbesondere junge und ältere Menschen haben Wissenslücken: So bewerten 32 Prozent der 50- bis 79-Jährigen und 34 Prozent der 18- bis 29-Jährigen die eigene Finanzkompetenz als mindestens gut. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es dagegen 41 Prozent.

Das sind Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Studie. Von Februar bis März 2025 befragte das Marktforschungsinstitut Yougov im Auftrag der Teambank 3.050 Personen im Alter zwischen 18 und 79 Jahren online.

Finanzwissen wächst mit dem Einkommen

Im Geschlechtervergleich liegen Frauen deutlich zurück. 26 Prozent von ihnen bewerten ihre Finanzkenntnisse als gut oder sehr gut, während es bei den Männern 46 Prozent sind. Darüber hinaus steigt die Finanzkompetenz mit dem Einkommen:  Nur 19 Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.000 Euro pro Monat schätzen ihr Wissen in Geldfragen als gut oder sehr gut ein. Bei denjenigen mit mehr als 4.000 Euro sind es dagegen 58 Prozent.

Ein wichtiger Baustein für die eigene finanzielle Unabhängigkeit ist eine ausreichende Rücklage für Notfälle. Doch wenn die Waschmaschine kaputt geht oder das Auto repariert werden muss, haben 47 Prozent der Deutschen weniger als 2.000 Euro zur Verfügung. Bei 22 Prozent sind es sogar weniger als 500 Euro, 6 Prozent haben gar keine Ersparnisse. 27 Prozent können hingegen für unerwartete Ausgaben auf 5.000 Euro und mehr zurückgreifen – ein Anstieg um 5 Prozentpunkte gegenüber Juli 2024.

Vor allem ältere Personen nutzen Kredite

Wenn es finanziell einmal eng wird, sind Kredite eine Möglichkeit, finanzielle Engpässe zu überbrücken. 78 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger haben zumindest eine Variante davon bereits in Anspruch genommen. Vor allem ältere Menschen nutzen sie: 81 Prozent der 50- bis 79-Jährigen haben bereits darauf zurückgegriffen, von den 18- bis 29-Jährigen sind es 66 Prozent.

Am weitesten verbreitet ist mit 47 Prozent der Kauf auf Rechnung – ein Anstieg von 9 Prozentpunkten gegenüber dem Juli 2024. Es folgen der Ratenkredit und das Darlehen mit jeweils 34 Prozent – ein Plus von 6 Prozentpunkten. Ob Kredit, Ratenkauf oder Darlehen: Die Befragten sind sich ihrer Verantwortung bewusst. 63 Prozent nutzen Finanzierungen nur in wichtigen Ausnahmefällen. Das sind 7 Prozentpunkte mehr als im Juli 2024. Weitere 47 Prozent nehmen nur Kredite auf, für die sie ausreichend abgesichert sind – ein Anstieg um 4 Prozentpunkte.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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