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Der Traum vom Eigenheim lässt sich für Menschen mit niedrigem Haushaltseinkommen immer schwieriger realisieren. © picture alliance / dpa Themendienst | Frank Rumpenhorst
  • Von Achim Nixdorf
  • 08.09.2021 um 18:52
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:20 Min

Von der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) mit ihren niedrigen Zinsen profitieren vor allem Immobilienbesitzer. Haushalte mit geringem Einkommen haben es dagegen schwer, Vermögen aufzubauen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor.

Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) macht den Vermögensaufbau für Menschen mit geringem Einkommen schwer. Denn für sie haben Bankguthaben und Lebensversicherungen, deren Renditen stark gesunken sind, eine große Bedeutung für die Altersvorsorge. Besser ist es dagegen um diejenigen bestellt, die ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung besitzen. Für sie sind die günstigen Kredite von Vorteil, zumindest wenn der Kauf vor oder zu Beginn der Preissteigerungswelle bei Immobilien erfolgte. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Stiftung Familienunternehmen, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erstellt hat.

„Während viele Haushalte im Vergleich zur Vorkrisenzeit nun günstigere Finanzierungskosten und höhere Immobilienpreissteigerungen verzeichnen können, sind diese Effekte für Haushalte, die keine Immobilie besitzen oder die aktuell in den Immobilienmarkt einsteigen, trotz günstiger Finanzierungsbedingungen weniger vorteilhaft“, heißt es in der Studie. Und weiter: „Auch wird der Vermögensaufbau und die Altersvorsorge für diejenigen Haushalte, die aufgrund ihrer niedrigen Einkommen und niedrigen Vermögen auf risikoarme Anlageformen angewiesen sind, erschwert.“

Anreize zur Vermögensbildung

Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, den Vermögensaufbau ärmerer Haushalte auch in Zeiten niedriger Zinsen zu unterstützen, unterstreichen die Studienautoren und empfehlen daher eine Reform der Arbeitnehmersparzulage, eine Reduzierung der Grunderwerbsteuer und eine konsequentere Förderung der Aktienkultur. Auch ein staatlicher Pensionsfonds, der zur Unterstützung der Renten am Aktienmarkt agiert, sei denkbar.

„Gewinner und Verlierer in allen Vermögensklassen“

Insgesamt habe die lockere Geldpolitik der EZB die Vermögensverteilung in Deutschland allerdings nicht entscheidend verändert, resümieren die Studienautoren. In allen Vermögensklassen gebe es Gewinner und Verlierer. „Nicht nur die wirtschaftliche Lage (ärmer oder reicher), sondern auch die Wohnverhältnisse (Eigentum oder Miete), der Wohnort (Stadt oder Land) sowie das Alter der Menschen entscheiden darüber, ob sie von den niedrigen Zinsen und der Dynamik der Vermögenspreise eher profitiert haben oder nicht“, stellte das IW fest.

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Achim Nixdorf

Achim Nixdorf ist seit April 2019 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

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