Baustelle in Nordrhein-Westfalen: Für Neubauten stiegen die Preise 2023 weiter © picture alliance / CHROMORANGE | Wilfried Wirth
  • Von Andreas Harms
  • 19.01.2024 um 09:29
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Die Gesamtzahl mag recht milde erscheinen: Offenbar sanken die Preise für Eigentumswohnungen und Ein- und Zweifamilienhäuser im vergangenen Jahr um lediglich 1,7 Prozent. Preisrutsch gebremst? Nicht ganz, denn die Zahl wird von den Neubauten hochgehalten. Beim Bestand sieht es etwas anders aus.

Der Hausrutscher scheint erst einmal gebremst, aber er ist noch nicht beendet: Im Dezember haben sich die Hauspreise in Europa in allen Bereichen stabilisiert. Das meldet der europäische Immobilienspezialist Europace und beruft sich dabei auf seinen Hauspreisindex, den EPX. Der ging im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,39 Prozent zurück. Europace ist eine Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparen und Ratenkredite.

Gleichwohl sieht ein richtiger Boden anders aus. Denn in zwei betrachteten Segmenten ging es auch im Dezember abwärts. Für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser (minus 0,67 Prozent) sowie Eigentumswohnungen (minus 0,62 Prozent) sanken die Preise weiter. Würden solche Werte Monat für Monat dort stehen, ergäbe das ein Jahresminus von 8 Prozent oder mehr. Die Immobilienpreise für Neubauten blieben hingegen stabil oder stiegen sogar (plus 0,03 Prozent). Aber dort waren die Preise auch zuvor nicht sonderlich gesunken.

Hauspreisindex EPX von Europace (Quelle: Europace)
Hauspreisindex EPX von Europace (Quelle: Europace)

Damit lässt sich feststellen, wie das Immobilienjahr 2023 zu Ende ging. Demnach gaben die Hauspreise über alle beobachteten Segmente hinweg 1,7 Prozent ab. Und hier die Werte für 2023 in den einzelnen Bereichen:

  • Eigentumswohnungen: minus 4,06 Prozent
  • Neue Ein- und Zweifamilienhäuser: plus 3,36 Prozent
  • Bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser: minus 4,93 Prozent

Und wie geht es weiter? Europace-Chef Stefan Münter meint: „Mit Baufinanzierungszinsen deutlich unter 4 Prozent wird auch die Investitionsbereitschaft wieder steigen. Außerdem wird eine zukünftige Erholung der Zinsmärkte voraussichtlich zu einem Ende der Preisrückgänge führen, und ab dem ersten Halbjahr 2024 können wir mit einem Anstieg der Immobilienpreise rechnen.“

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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