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Blick in die Börse von Istanbul: Fondsmanager für türkische Aktien waren 2022 sehr erfolgreich © picture alliance / AA | Ahmet Bolat
  • Von Andreas Harms
  • 13.03.2023 um 09:19
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:25 Min

Man kann es nicht anders sagen: Auch das schwierige Finanzmarktjahr 2022 dürfte einiges Wasser auf die Mühlen der ETF-Fans gießen. Denn erneut konnten sich nicht allzu viele aktive Fondsmanager gegenüber der passiven Konkurrenz durchsetzen. Außer in drei Aktien- und neun Anleihekategorien.

Eigentlich war das Jahr 2022 eine Steilvorlage: Die Aktienmärkte strauchelten und teilten sich, manche Branchen rauschten in den Keller (zum Beispiel Hightech), andere blieben stabil oder gewannen sogar (Rohstoffe, Rüstung). Aktive Fondsmanager bekamen also gute Gelegenheit, sich in dieser Zeit als Renditebringer zu profilieren.

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Nur haben sie sie zum größten Teil nicht genutzt, wie das Analysehaus Morningstar in seinem „European Active/Passive Barometer 2023“ feststellt. Es ist der zehnte Bericht dieser Art, diesmal enthält er Daten von knapp 26.000 aktiv gemanagten und passiven Fonds mit einem Gesamtvolumen von rund 5,1 Billionen Euro. Bei aktiv gemanagten Fonds überwacht ein Management die Portfolios. Bei passiven Fonds folgt das Portfolio einem Marktindex. Prominentestes Beispiel sind die sogenannten Exchange Traded Funds (ETFs).

In den 43 betrachteten Aktienkategorien lieferten im Durchschnitt 30,5 Prozent der aktiven Fonds eine bessere Wertentwicklung ab als die passiven. In nur drei Kategorien schlug mehr als die Hälfte der aktiven Manager die Indexkonkurrenz:

  • Aktien Türkei (80 Prozent)
  • Aktien USA Value (66 Prozent)
  • Aktien Kanada (50 Prozent)

Etwas erfolgreicher waren hingegen die Manager von Anleihefonds (Rentenfonds). Auch dort brachen die Märkte ein, wogegen sich die Manager schützen konnten, indem sie zum Beispiel Laufzeiten verkürzten (mehr dazu lesen Sie hier). In den 23 untersuchten Anleihekategorien lag die Erfolgsquote der aktiven Manager bei immerhin 46 Prozent. In neun Kategorien lag sie über 50 Prozent.

  • Anleihen Euro diversifiziert (86 Prozent)
  • Geldmarkt Euro (82 Prozent)
  • Anleihen Euro inflationsgebunden (67 Prozent)
  • Anleihen Japanischer Yen (67 Prozent)
  • Anleihen Schwellenländer global lokale Währungen (66 Prozent)
  • Unternehmensanleihen Britisches Pfund (64 Prozent)
  • Anleihen global inflationsgebunden (57 Prozent)
  • Anleihen global Britisches Pfund währungsgesichert (54 Prozent)
  • Anleihen US-Dollar diversifiziert (50 Prozent)

Deutlich schwächer fällt das Ergebnis aus, je länger man den Zeitraum wählt. Über zehn Jahre liegt die durchschnittliche Erfolgsquote bei aktiven Aktienfondsmanagern bei 23 Prozent, bei Rentenfondsmanager sogar bei nur 19 Prozent.

In der Zeit schlugen in drei Aktienkategorien mehr als die Hälfte der Aktienfondsmanager die passive Konkurrenz: Aktien global Income (60 Prozent), Aktien UK Income (54 Prozent), Nebenwerte Schweiz (56 Prozent). Bei den Anleihen gelang das in gar keiner Kategorie.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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