- Von Sabine Groth
- 11.12.2025 um 07:26
Die Aktienmärkte mit ihren zum Teil starken Schwankungen bereiten vielen Kunden und Kundinnen Unbehagen. Die Angst vor Verlusten ist groß. Beitragsgarantien belasten die Renditen jedoch enorm, besonders im aktuellen Zinsumfeld. Fondspolicen bieten aber auch verschiedene andere Sicherungsmöglichkeiten, die die Risiken der Investments in Aktienfonds abmildern sollen.
Anlageberatung versus Selbstentscheider
Provisionsberatung versus Honorarberatung
Produktkosten versus Garantiekosten versus Steuern
Mit Sicherungsmechanismen Verlustrisiken senken
Wer sich langfristig bindet und monatlich einen festen Beitrag einzahlt, profitiert bei schwankenden Anlagen vom Cost-Average-Effekt. Sind die Fondspreise in Schwächephasen niedrig, werden automatisch mehr Anteile gekauft als in Hochphasen, wenn die Fonds teuer sind. Dieser Effekt kann in abgeschwächter Form bei einigen Anbietern auch bei Einmalanlagen genutzt werden. Über ein Anlaufmanagement wird nicht gleich das gesamte Kapital in die gewählten Fonds investiert, sondern der Einstieg erfolgt in mehreren Schritten. So kann das Timing-Risiko gemindert und eventuell der Durchschnittspreis optimiert werden.
Während der Laufzeit der Police kann ein Rebalancing durch den Versicherer helfen, die gewünschte Ausrichtung der Fondsanlage beizubehalten. Dafür wird regelmäßig die ursprüngliche Gewichtung der einzelnen Fonds wiederhergestellt. Das kann besonders wichtig sein, wenn in unterschiedliche Anlageklassen, etwa in Aktien und Anleihen, investiert wird – und so über ein ausgewogeneres Portfolio das Aktienrisiko abgemildert werden soll.
Manche Versicherer bieten zudem die Möglichkeit, Gelder zur Sicherung in das Sicherungsvermögen umzuschichten. Es unterliegt keinen direkten Kursschwankungen und kann nicht negativ werden. Es eignet sich besonders für das Ein- und Ausstiegsmanagement und für das Parken in Krisenzeiten.
Auch für den Ausstieg gibt es risikomindernde Mechanismen. Das Ablaufmanagement soll verhindern, dass kurz vor geplanter Kapitalentnahme das Anlageguthaben durch einen plötzlichen Kurssturz an den Märkten zusammenschmilzt. Dieses Szenario gilt es zu vermeiden, denn die verbleibende Zeit bis zur geplanten Verfügung wird gegebenenfalls nicht mehr für eine Kurserholung ausreichen. Meist wird das Guthaben schrittweise über mehrere Jahre aus Aktienfonds in risikoärmere Anlagen umgeschichtet.
All diese Sicherungsmöglichkeiten helfen, das Risiko, das mit einem reinen Aktieninvestment einhergeht, zu mindern. Allerdings gehen Mechanismen wie Anlauf- und Ablaufmanagement zulasten der Renditechancen.
All-in: Volle Renditechancen mit 100 Prozent Aktienfonds
Nervenstarke, langfristige Anleger können All-in gehen und ihr Kapital stets zu 100 Prozent in renditestarke Fonds, etwa Aktienfonds, investieren. Ob sich diese Chancen in einer tatsächlich besseren Rendite niederschlagen als bei der Nutzung von Sicherungsmechanismen, kann nicht pauschal beantwortet werden. Vorsicht ist jedoch geboten bei Umschichtungen in Krisenphasen raus aus den Aktienmärkten und später wieder zurück. Meist erfolgen beide Schritte zu spät. Kunden werden nervös, wenn die Märkte bereits eingebrochen sind und verkaufen zu miesen Preisen. Die Rückkehr erfolgt erst, wenn sich die Kurse wieder gefestigt haben. Eine Auswertung von JP Morgan Asset Management zeigt anhand des US-Aktienindex S&P 500, dass Anleger, die in den vergangenen 20 Jahren (Stichtag 30. Juni 2025) die zehn besten Börsentage verpasst haben, ihre jährliche Rendite fast halbiert haben. Und wer die 40 besten Tage verpasst hat, muss trotz der sehr guten Indexentwicklung seit 2005 ein Minus verkraften. Bei Krisen gilt daher: Augen zu und durch – zumal sieben der zehn besten Börsentage zeitlich sehr eng bei den schlechtesten Börsentagen lagenJe nach individueller Situation und Anlagepräferenz des Kunden, z.B. vor dem geplanten Verfügungszeitpunkt, können Sicherungsmechanismen eine wertvolle Ergänzung sein. Bei vielen Fondspolicen lassen sich Renditechancen und flexible Sicherungsmöglichkeiten bedarfsgerecht kombinieren.
















































































































0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren