Werbung
Wegen der steigenden Preise und Zinsen machen sich immer mehr Bürger Sorgen um ihr Erspartes. © Karlyukav/Freepik
  • Von Karen Schmidt
  • 07.08.2023 um 15:57
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:15 Min

Die meisten Sparer in Deutschland glauben an weiter steigende Preise und Zinsen. Viele machen sich deshalb Sorgen um ihr Erspartes. Nicht zu unrecht. Denn der Kaufkraftverlust bei Zinsprodukten habe sich durch den negativen Realzins verdreifacht, berichtet die Fondsgesellschaft Union Investment.

79 Prozent der Bürger hierzulande erwarten, dass die Preise weiter steigen werden. Von gleichbleibenden gehen 13 Prozent aus, an fallende Preise glauben nur 7 Prozent. Dabei orientieren sich die meisten bei ihrer Einschätzung an dem, was sie bei ihren regelmäßigen Einkäufen zum Beispiel an der Supermarktkasse zahlen (90 Prozent).

Mit Blick auf die Zinsentwicklung in den kommenden sechs Monaten erwarten 71 Prozent der befragten Personen einen Anstieg, 17 Prozent rechnen mit konstanten Zinsen und 5 Prozent mit einem Rückgang. Das hat das aktuelle Anlegerbarometer der Fondsgesellschaft Union Investment ergeben.

Angesichts dieses Zusammenspiels aus hoher Inflation und hohen Zinsen machen sich 78 Prozent der Befragten Sorgen um ihr Erspartes. Mehr als die Hälfte hat sich im letzten halben Jahr darüber informiert, ob es Geldanlagen mit höheren Ertragschancen gibt. Geld tatsächlich umschichten möchten aktuell aber nur 25 Prozent, 15 Prozent davon aber auch nur nach einer vorherigen Beratung bei ihrer Bank. 55 Prozent der Befragten möchten die eigene Geldanlage aktuell nicht ändern.

„Mit Blick auf die aktuelle Inflationsrate sollten Sparerinnen und Sparer auf jeden Fall ihre Geldanlagen unter die Lupe nehmen, denn der Kaufkraftverlust aufgrund des negativen Realzinses ist enorm“, warnt Kerstin Knoefel, Leiterin des Segments Privatkunden bei Union Investment.

Das bestätigen Auswertungen von Bundesbankdaten durch Oscar Stolper, Finanzprofessor an der Philipps-Universität in Marburg. Demnach ist 2022 einerseits das Gesamtfinanzvermögen zum ersten Mal seit 2008 auf 7.254 Milliarden Euro geschrumpft. Andererseits ist das Zinssparen nach wie vor beliebt. Sowohl die Bargeldbestände (plus 45 Milliarden Euro) als auch Sichteinlagen (plus 48 Milliarden Euro) und Spareinlagen (plus 17 Milliarden Euro) sind stark gestiegen.

Damit erhöhte sich der Bestand beim Bargeld auf 430 Milliarden Euro, bei den Sichteinlagen auf 1.857 Milliarden und bei den Sichteinlagen auf 873 Milliarden Euro. Die Realverzinsung von Sichteinlagen sowie Termin- und Spareinlagen lag im Jahresmittel wertgewichtet bei minus 7,12 Prozent. Der kollektive Kaufkraftverlust aus Zinsprodukten (einschließlich kapitalbildender Versicherungsprodukte) habe sich daher im Vergleich zu 2021 auf 324 Milliarden Euro verdreifacht.

autorAutorin
Karen

Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Skip to content