- Von Barbara Bocks
- 26.06.2025 um 09:41
Deutschland zählt aktuell leider nicht gerade zu den beliebtesten Arbeitsorten für internationale Fachkräfte. Unter 53 Ländern erreicht der Standort hierzulande nur Platz 50. Panama, Mexiko und Indonesien führen die Rangliste an.
Zu diesen Ergebnissen kommt die „Expat Insider Studie 2024“ des internationalen Netzwerks Inter-Nations. Für die Online-Umfrage hat das Netzwerk Antworten von 12.500 Fachkräften weltweit ausgewertet.

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Einer der Hautpgründe für das schlechte Abschneiden: 65 Prozent der Expats in Deutschland finden es schwierig, lokal Freunde zu finden. Weltweit liegt dieser Wert nur bei 41 Prozent. 32 Prozent fühlen sich nicht willkommen und 39 Prozent haben Schwierigkeiten, sich an die deutsche Kultur zu gewöhnen.
Dennoch kommen jedes Jahr zahlreiche Expats nach Deutschland. Laut der Studie liegt das durchschnittliche Alter der Fachkräfte bei 41,7 Jahren. 53 Prozent sind weiblich, 46 Prozent männlich und 0,6 Prozent identifizieren sich als divers.
Das sind die Top-3 Gründe für einen Umzug nach Deutschland
- 17 Prozent der Expats haben in Deutschland einen neuen Job gefunden,
- 16 Prozent starten hier mit einem Studium oder an einer Universität, und
- 11 Prozent sind der Liebe wegen nach Deutschland gezogen.
Besonders gefragt sind Fachkräfte aus der IT-Branche (19 Prozent), gefolgt von Experten für das Fertigungs- und Ingenieurwesen (10 Prozent) sowie für das Gesundheitswesen (8 Prozent).
Viele von ihnen schätzen die beruflichen Perspektiven in Deutschland: 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sich ihre Karriereaussichten durch den Umzug verbessert haben. Dieser Wert liegt über dem globalen Durchschnitt von 56 Prozent.
Mit einem siebten Platz bei der Arbeitsplatzsicherheit sowie einem 17. Platz für den lokalen Arbeitsmarkt wird Deutschland seinem Ruf als guter Standort gerecht. Dennoch zeigt sich bei der Arbeitskultur ein Defizit: Nur 58 Prozent der ausländischen Fachkräfte sind mit ihrem Job zufrieden – leicht unter dem weltweiten Durchschnitt mit 60 Prozent.
Zu viel Bürokratie verringert Zufriedenheit
Viele ausländische Fachkräfte beklagen sich unter anderem über komplizierte bürokratische Prozesse und einen eingeschränkten Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen (Platz 44 im internationalen Vergleich). All das drückt auf die allgemeine Zufriedenheit: Nur 54 Prozent der Expats in Deutschland schätzen ihr aktuelles Glück positiv ein – deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt von 68 Prozent.
Trotz Schwierigkeiten beim Einleben planen Expats ihren Aufenthalt in Deutschland langfristig:
- 27 Prozent überlegen, dauerhaft zu bleiben,
- 26 Prozent planen mit einem Aufenthalt von über fünf Jahren,
- 21 Prozent haben sich noch nicht festgelegt.
Zu den Gründen für diese Entscheidung zählt unter anderem, dass sich 81 Prozent der Expats hier sicher fühlen. 65 Prozent loben außerdem die politische Stabilität. Auch in puncto Reisemöglichkeiten, Umweltbewusstsein und Verkehrsanbindung schneidet Deutschland gut ab. Das Deutschlandticket für bundesweite Mobilität ist für viele Expats in der Studie ein Pluspunkt.
Mehr Informationen zu den Studienergebnissen finden Sie hier.

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