Peter Rieder, Geschäftsführer von Peter Rieder Vermögen © Peter Rieder
  • Von Oliver Lepold
  • 16.10.2017 um 10:15
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Welche Antworten finden unabhängige Berater auf die Herausforderungen von Markt und Zeit? Das fragten wir Peter Rieder, der seit 18 Jahren mit eigenem Unternehmen vermögende Privatkunden zu Vermögensaufbau und Altersvorsorge berät.

Pfefferminzia: Sie beraten Kunden zu vielfältigen Themen wie Altersvorsorge, Ruhestandsplanung und Investments. Wie lautet Ihre Beratungsphilosophie?

Peter Rieder: Unsere Beratungsphilosophie lautet unabhängig – innovativ – persönlich. Wir beraten zu Vermögensaufbau und -anlage. Wir machen keine Baufinanzierung, Bausparen oder Sachversicherung. Wir waren schon immer skeptisch gegenüber Garantieprodukten. Unsere Kunden schließen eine fondgebundene Rentenversicherung ab und sichern ihr Leben über eine Risiko-Lebensversicherung ab. Dieser Ansatz erfährt durch die aktuelle Marktlage viel Bestätigung. Wir haben auch eine eigene Fondsvermögenverwaltung aufgelegt, die auf meiner Erfahrung von 30 Berufsjahren beruht und in die ich auch mein eigenes Geld angelegt habe.

Sie besitzen aber keine KWG-Lizenz als Vermögensverwalter?

Wir hätten die Lizenz schon längst beantragt, wenn der damit verbundene Aufwand nicht so extrem wäre. Daher haben wir den Umweg über die Bank für Vermögen gewählt. Gemeinsam verwalten wir ein Portfolio mit einer auch für die Altersvorsorge geeigneten mittleren Risikostrategie. Die Vermögensanlage besteht derzeit aus zehn Investmentfonds, überwiegend mit den großen Häusern wie Carmignac, Fidelity, Flossbach von Storch und Franklin Templeton. In den vergangenen Jahren haben wir stets eine Rendite mit einer sieben vor dem Komma erzielt – nach Kosten. Demnächst wird unsere Strategie über Standard Life in allen Fondspolicen bei BCA-Partnern hinterlegt.

Bieten die Produktgeber ansonsten ausreichend flexible Produkte?

Es gibt viel zu viele Produkte am Markt. Das meiste ist einfach nur Aktionismus, der nach einiger Zeit wieder verschwindet. Bei Fondsinnovationen geht das schon seit 15 Jahren so. Etwa Garantiefonds oder Laufzeitfonds. Bei Long-Short-Strategien habe ich auch meine Zweifel, dass sie bringen, was sie versprechen. Nach unserem Verständnis ist die klassische Ebene zielführender. Wer vernünftige globale und europäische Aktienfonds breit aufgestellt im Portfolio besitzt und den nötigen Anlagehorizont mitbringt, wird Ertrag erzielen. Das wird auch so bleiben.

Wie werden auf Sicherheit und Garantien bedachte Kunden am besten beraten?

Hier stehen sich viele Berater selbst im Weg, denn oft sind Makler wesentlich sicherheitsorientierter als der Kunde. Das ist in den Köpfen des Vertriebs fest verankert. Wenn sie mit Kunden sprechen, sind diese wesentlich aufgeschlossener für garantiefreie Strategien als man denkt. Viele sagen zwar, ja, ich möchte Sicherheit, aber natürlich soll sich auch ordentlich etwas bewegen im Depot. Das ist meine Erfahrung. Das Problem ist ein anderes: Viele Kunden haben kaum Interesse an dem Thema und daher wenig Erfahrung, was wiederum eine fundierte Entscheidung oft erschwert.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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