- Von Barbara Bocks
- 29.07.2025 um 17:09
Wenige Pools sind besser. So scheinen viele Vermittlerinnen und Vermittler zu denken. Obwohl es nicht wenige Pool-Vollsortimenter gibt, die sich exklusive Anbindungen ihrer Makler wünschen, setzt die Vermittlerschaft im Schnitt auf genau zwei Maklerpools als Partner.
Das ist ein Resultat des aktuellen Vermittlerbarometers des Bundesverband Finanzdienstleistung AfW, für das der Verband 1.173 Vermittlerinnen und Vermittler online befragt hat.

„Es zahlt sich aus, sich zu fokussieren. Mit mehr Anbindungen wird die Gefahr größer sich zu verzetteln und wesentlich weniger Synergieeffekte zu erzielen“, sagt Norman Wirth, Vorstand des AfW. Dennoch hatten knapp 28 Prozent der befragten Vermittler angegeben, dass sie mit drei oder mehr Pools arbeiten.
- Wie schon im Vorjahr möchten die meisten Befragten (83 Prozent) weder mehr, noch weniger Pool- oder Verbundpartner.
- Jeder zehnte Vermittler (10 Prozent) will künftig mit weniger Anbindungen auskommen.
- Jeder Zwanzigste (5 Prozent) hingegen möchte noch mindestens einen weiteren Partner.
Zwei Drittel des Geschäfts läuft über Pools und Verbünde
Im Schnitt wickeln Vermittler zwei Drittel des Geschäfts über Pools und Verbünde ab, eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr (64 Prozent.) Das bedeutet, viele Vermittler bewahren sich auch noch andere Produkt- und Abwicklungsquellen wie etwa Direktanbindungen an Produktgeber oder Plattformen für spezielle Produkte.

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Bei der Auswahl ihrer Poolpartner achten Vermittlerinnen und Vermittler auf eine Reihe von Kriterien, die für ihren Beratungsalltag relevant sind. Laut AfW-Vermittlerbarometer stehen das Produktportfolio knapp gefolgt von Werkzeugen und Tools ganz oben auf der Liste der Entscheidungsfaktoren.
- 86,9 beziehungsweise 86,7 Prozent der Befragten erachten diese beiden Angebote als „sehr wichtig“ oder „wichtig“.
- Fast ebenso bedeutsam ist das Service- und Beratungslevel (83,7 Prozent).
- Rund drei Viertel der Befragten achten besonders auf das Weiterbildungsangebot (74,4 Prozent) und den Grad der Digitalisierung (73,6 Prozent).
- Erst an sechster Stelle folgen die Provisionen (70,4 Prozent).
- Dazu im Vergleich deutlich weniger bedeutsam sind, trotz aller Diskussionen in den Medien darüber, die Eigentümerstruktur (57,1 Prozent) und die Größe des Pools oder Verbunds (47,7 Prozent).
Auf die Frage, welche Angebote von Pools und Verbünden sie konkret nutzen, stehen Weiterbildungsangebote in der Gunst der Vermittler ganz oben. Sie werden von 83,1 Prozent der Pool-und Verbundpartner in Anspruch genommen. Knapp dahinter folgen Softwaretools (82,0 Prozent), die für eine effektive und rechtssichere Beratung praktisch wichtig sind.
Die Mehrzahl der Vermittler nutzt außerdem Produktinformationen (65,3 Prozent) und Produktschulungen (62,5 Prozent). Als vergleichsweise weniger relevant gelten eine rechtliche Unterstützung (49,2 Prozent) und das Angebot einer Produktvorauswahl durch den Pool oder Verbund (41,1 Prozent).

„Ganz klar: Die gefragten Mehrwerte zeigen, dass Pools und Verbünde durch ihre Services für die Maklerschaft ein Garant der Unabhängigkeit darstellen. Mit diesen Partnern kann man im Wettbewerb mit den Banken, Strukturvertrieben und der Ausschließlichkeit bestehen“, kommentiert Wirth die Ergebnisse.

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