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  • 08.07.2013 um 10:12
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Im Rahmen einer Interviewreihe befragt Pfefferminzia die Chefs der wichtigsten Maklerpools zu Marktentwicklungen, Regulierung, Produkten und ihrer Strategie. Sebastian Grabmaier, Vorstandschef der Jung, DMS & Cie., über Regulierung, Markttrends, Produktneuerungen sowie Strategie und Positionierung des Pools.

Von Oliver Lepold

Pfefferminzia: Stichworte Konsolidierung, kritische Größe, Nischenpools – wie sehen Sie die Poollandschaft in Deutschland in fünf Jahren?

Sebastian Grabmaier: Meiner Meinung nach werden nur noch fünf große Anbieter übrig bleiben. Den Rest werden kleinere Pools bilden, die sich auf Nischen und Spezialthemen konzentrieren.

Pfefferminzia: Wo sehen Sie ihr Alleinstellungsmerkmal?

Grabmaier: Als Vollsortimenter unter den Maklerpools sieht Jung, DMS & Cie. ihr Alleinstellungsmerkmal vor allem in der Vermittlungs- und Beratungsunterstützung mit Top-Technologien und Top-Provisionen.

Pfefferminzia: Wo würden Sie aus Sicht des Pools die Regulierungsmaßnahmen von Berlin und Brüssel anders handhaben?

Grabmaier: Wir haben Glück, dass die Auswirkungen auf Investmentfonds noch nicht so gravierend sind. In Sachen Berlin würde ich mir mehr Verhandlungssubstanz wünschen  nur viele Unterschriften machen keinen Sinn.

Pfefferminzia: Welche Rolle spielt die viel diskutierte Unabhängigkeit eines Pools? Wie stehen sie zu Beteiligungen von Produktgebern?

Grabmaier: Bei Jung, DMS & Cie. ist die Unabhängigkeit gegenüber Produktgebern gegeben. Generell bin ich der Meinung, dass das Thema Unabhängigkeit vor allem bezüglich der Produktauswahl gesehen werden muss. Ist eine unabhängige und umfassende Produktauswahl möglich, ist es nicht mehr entscheidend, welche Unternehmen beteiligt sind. Pfefferminzia: Wie wichtig sind ein vom Pool gestelltes Haftungsdach und dessen Ausgestaltung für die Makler?

Grabmaier: Angesichts der auch künftig zunehmenden Regulierungen zu Gunsten eines verbesserten Anlegerschutzes werden die Haftungs- und Dokumentationsvorschriften für Makler immer umfangreicher. Hier kann ein Haftungsdach, wie es Jung, DMS & Cie. bietet, für verantwortungsvolle und engagierte Vermittler und Berater hilfreiche Unterstützung bieten.

Pfefferminzia: Welche Neuerungen bei Produkten und Service planen sie für die angeschlossenen Makler in diesem Jahr?

Grabmaier: Derzeit wird unser Online-Beraterportal „World of Finance“ komplett umprogrammiert, sodass unsere Poolpartner künftig sowohl wesentlich umfangreiche Dienstleistungen darüber in Anspruch nehmen können, als auch die Möglichkeit haben, die World of Finance mit Hilfe neuester IT via Tablets direkt vor Ort beim Kunden zu nutzen. Auf der Produktseite ermöglicht Jung, DMS & Cie. mit der Nettoplattform ihren Poolpartnern den sanften Einstieg in die Honorarvermittlung. Damit setzt Jung, DMS & Cie. ihren Weg der vergangenen Jahre konsequent fort, denn bereits jetzt kommt jeder sechste Euro unseres Umsatzes aus der Honorarvermittlung. Darüber hinaus verstärkt Jung, DMS & Cie. die Produktpalette im Bereich Beteiligungen mit Direktinvestments in Container und Diamanten.

Pfefferminzia: Welches werden die Produktrenner in diesem Jahr sein?

Grabmaier: Hier sehen wir verstärkte Nachfrage bei Direktinvestments, aber auch eine Rückbesinnung auf Kapitalanlagen in Investmentfonds.

Pfefferminzia: Ist Ihrer Ansicht nach der Vertrieb von geschlossenen Fonds tot?

Grabmaier: Nein, ausgewählte Bereiche werden nach wie vor erfolgreich im Vertrieb sein, zum Beispiel Direktinvestments in Sachwerte wie Immobilien, Energie oder Rohstoffe.

Pfefferminzia: Brauchen die Maklerpools eine eigene Lobby, so etwas wie einen umfassenden Dachpool?

Grabmaier: Wir haben mit dem Votum Verband Unabhängiger Finanzdienstleister eine ausgezeichnete Vertretung, um den Belangen der Pools bei den Regulierungsstellen in Berlin und Brüssel Gehör zu verschaffen.

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