Assistenzsysteme für Autofahrer werden die Schäden im Straßenverkehr nach Einschätzung der Versicherungsbranche in den kommenden Jahren noch nicht wesentlich verringern. © dpa/picture alliance
  • Von Juliana Demski
  • 14.05.2018 um 11:08
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:05 Min

Eine Einparkhilfe gehört heutzutage für fast alle modernen Autos zum Standard. Doch laut dem Versicherungsverband GDV verringern diese und andere Assistenzsysteme die Schäden kaum. Verbesserungen erwartet der Verband erst durch die Markteinführung von Robo-Autos.

Wer einparkt, hört meist nur auf seinen Einparkassistenten – vorausgesetzt, man hat einen. Doch genau hier liegt in den Augen des Branchenverbands GDV das Problem: Autofahrer verlassen sich auf die digitale Hilfe – doch diese funktioniere nicht immer einwandfrei. Beispiel: Wenn der digitale Helfer wegen eines Defekts oder zu hoher Geschwindigkeit beim Parken nicht richtig funktioniert, wird es schnell teurer. Deutlich weniger Bagatellschäden an Autos konnten die Versicherer bisher jedenfalls nicht erkennen, berichtet der Verband.

Auch in der näheren Zukunft erwartet der GDV keine deutlich geringeren Schadenzahlen durch Assistenzsysteme. Der Grund: „Bis wir zum autonomen Fahren kommen, wird es noch eine relativ lange Zeit dauern“, meint der Leiter der Abteilung Kraftfahrtversicherung und Kfz-Technik beim GDV, Tibor Pataki, laut Medienberichten. Noch sei man in der Entwicklungsphase. Hersteller wollten die kombinierten Systeme mit Abstandhalter, Spurhalteassistent und Tempomat erst einmal nur auf der Autobahn einsetzen.

Immerhin: Durch die Robo-Autos erwartet der GDV bis 2035 laut einer aktuellen Umfrage 7 bis 15 Prozent weniger Schadenaufwand für die Versicherer. Die 15 Prozent würden erreicht, wenn die Assistenzsysteme bald in relativ vielen Autos eingesetzt würden.

Das Problem: Zu hohe Preise sorgten dafür, dass die automatisierten Systeme bisher nur in sehr hochklassigen Fahrzeugen eingesetzt werden. Und manchmal komme es auch vor, dass der Schadenaufwand durch die Systeme wächst, so der GDV: „Geht zum Beispiel die Windschutzscheibe zu Bruch, muss bei einem modernen Wagen mit Videokamera für den Spurhalteassistenten auch die Kamera ersetzt oder zumindest neu kalibriert werden“, so Pataki.

autorAutor
Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Skip to content