Der ehemalige Bundeskanzler Altkanzler Gerhard Schröder spricht am 20. September 2016 in Berlin während der Festveranstaltung zur Verleihung des Ludwig-Erhard-Preises: Der SPD-Politiker ist heute als Mediator in Streitfällen aktiv. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 12.12.2016 um 07:47
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Wer sein Recht vor Gericht einklagen will, muss sich auf hohe Kosten gefasst machen. Schnell kommen hier ein paar Tausend Euro zusammen. Eine Rechtsschutzversicherung kann den Geldbeutel schonen. Welche Merkmale eine gute Police haben sollte.

Aus allen Wolken fiel der Anwalt für Versicherungsrecht mit dem Spezialgebiet Unfall, den Versicherungsmakler Tobias Bierl bei einem akuten Leistungsfall hinzugezogen hatte. Der Unfallversicherer lehnte die Zahlung der Versicherungssumme ab, obwohl „der Unfallbegriff hier ganz klar gegeben“ war, so der Anwalt.

Bierls Kunde hatte beim Aufsatteln eines Anhängers gemerkt, dass das Fahrzeug ins Rollen kam. „Um es anhalten zu können, sprang ich vom LKW herunter, um in das Führungshaus zu gelangen“, führte der Kunde in seiner Schadenmeldung aus. Dabei kam er so unglücklich auf, dass er sich das rechte Schien- und Wadenbein brach.

Trotzdem lehnte die Versicherung die Zahlung ab. Ihr Grund: Es handele sich nicht um einen Unfall im Sinne der Versicherungsbedingungen. „Glücklicherweise hatte der Geschädigte eine Rechtsschutzversicherung mit dem Baustein ‚Privat‘“, sagt Bierl. Er kann die Entscheidung der Versicherung nun also vor Gericht anfechten.

Schutz vor hohen Kosten eines Verfahrens

„Eine Rechtsschutzversicherung ist für jede Person sinnvoll, die die Kosten eines langlaufenden Verfahrens nicht tragen möchte und vor allem nicht tragen kann“, so Bierl. Dabei gehe es nicht um den Nachbarschaftsstreit, sondern um existenzielle Absicherungen. Etwa um einen schweren Verkehrsunfall, bei dem die Gegenseite nicht zahlen will. Um die Folgen eines Arztfehlers, um Mobbing am Arbeitsplatz, die unrechtmäßige Kündigung. Oder eben um den Kampf gegen die Versicherung, die zu Unrecht einen Schaden ablehnt.

Was leistet die Rechtsschutzversicherung? „Sie übernimmt die gesetzlichen Gebühren für Anwalt, Gericht, Zeugen und Sachverständige sowie die Rechtsanwaltskosten des Gegners, sofern der Versicherungsnehmer diese erstatten muss“, sagt Rainer Tögel, Mitglied im Vorstand der Ergo Versicherung.

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