Midema-Geschäftsführer Anton Dschida hat einige Veränderungen bei seinem Pool für Gewerbemakler umgesetzt. © Midema
  • Von Manila Klafack
  • 05.11.2020 um 15:26
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Rund 1.000 auf das Gewerbegeschäft spezialisierte Makler hat der Midema Pool angebunden. Zudem agiert das Mindener Unternehmen als Assekuradeur und Maklerpool. Über diese Mischung, digitale Angebote, neue Produkte sowie einen moderneren (Internet-)Auftritt sprach Pfefferminzia mit Midema-Geschäftsführer Anton Dschida.

Pfefferminzia: Es ist einiges neu bei Midema. Zum Beispiel haben Sie Ihren Internetauftritt überarbeitet.

Anton Dschida: Ja, der neue Internetauftritt zählte bereits seit längerem zu unseren wichtigen Projekten und ist nun umgesetzt. Auch unser Logo hat einen Relaunch erfahren. Statt der bisherigen fünf Säulen sind es jetzt drei. Sie stehen für die drei wichtigen Säulen in der Gewerbeabsicherung: Haftung/Recht, Sach- und Personenversicherungen. Wir präsentieren uns damit moderner und haben unsere Inhalte ebenfalls gleich aufgeräumt. Die Sparten sind jetzt neu geordnet.  

Auch in die Deckungskonzepte des Midema Assekuradeurs kam Bewegung. Zum Beispiel haben Sie die Betriebshaftpflichtversicherung in drei Angebote unterteilt. Warum?

Damit die Gewerbetreibenden eine größere Auswahl bekommen. Der Makler kann nun auf Silber, Gold und Platin zurückgreifen. Silber richtet sich dabei an einfache, kleinere Betriebe, die zum Beispiel kein Auslandsgeschäft betreiben. Es ist der preisbewusste Tarif. Gold kann für größere Industrie ebenso wie für den gesamten Baubereich genutzt werden. Die Deckungssumme beträgt 10 Millionen Euro. Eine echte Vermögensschadenhaftpflichtversicherung mit einer Summe bis 100.000 Euro ist bereits inkludiert. Platin bietet all das und mehr. Die Produkthaftpflicht aber auch Rückruf- und Umweltkosten finden sich hierüber abgedeckt. Dazu kann eine Planungsdeckung eingeschlossen werden. Es ist das preisintensivste Produkt. An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass wir bereits seit langem ein automatisches Bedingungsupdate eingeschlossen haben. Gibt es verbesserte Bedingungen, profitieren alle Kunden davon.

Welche (digitalen) Projekte stehen bei Ihnen an?

Im kommenden Jahr wird es Zugänge für Vermittler, Kunden und Gesellschaften geben. Damit werden wir unsere digitalen Abläufe erweitern. Bereits seit 2016 finden Makler unsere Deckungskonzepte bei Thinksurance. Unsere aktuell überarbeiteten Tarife jedoch sind dort noch nicht eingepflegt, sollen aber laut Thinksurance in der zweiten Novemberhälfte verfügbar sein. Ferner können die angeschlossenen Gewerbemakler seit 2012 auf unser Angebot Midema Gewerbe Online zurückgreifen. Allerdings sind darüber lediglich die Standardpolicen abzuwickeln. Alle komplizierteren Fälle, oder Betriebe, die in der Regel keine Deckung erhalten würden, müssen manuell bearbeitet werden.

Können Sie das an einem Beispiel erläutern?

Wir hatten kürzlich einen Fall, bei dem ein Malerbetrieb versichert werden sollte. Über die Software errechnete sich eine Prämie in Höhe von 700 Euro für die Betriebshaftpflichtversicherung. Doch wurden zwei erhebliche Vorschäden in Höhe von insgesamt über 60.000 Euro nicht berücksichtigt. Eigentlich ist er damit nicht versicherbar. Nach unserer Prüfung konnten wir dem Makler für seinen Kunden zwei Angebote vorlegen. Beide sahen eine Selbstbeteiligung vor. Letztlich fiel die Entscheidung auf das Angebot mit einer jährlichen Prämie in Höhe von 7.500 Euro und einer Selbstbeteiligung von 10.000 Euro.

Was ist Ihnen bei der Konzeption Ihrer Produkte besonders wichtig?

Dass ich nie auf nur einem Bein stehe. Soll heißen, ich kenne die Geschäftspolitik der Versicherer nicht. Ich weiß nicht, wie lange sie dabei bleiben, denn viele sind heutzutage weniger berechenbar und verlässlich als früher. Ganz schnell ziehen sie sich aus einer Sparte zurück, und wir hätten dann mit unseren Produkten ein Problem. Daher gibt es immer mindestens zwei, manchmal drei Risikoträger pro Tarif.

Wie gehen Sie bei der Produktentwicklung grundsätzlich vor?

Der Markt, genauer gesagt, die Makler und ihre Kunden bestimmen die Inhalte unserer Produkte. Wir schauen uns daher sehr genau um, was gebraucht wird. Das ist unsere Stärke. Alle unsere Produktideen testen wir selbst und vertreiben sie anschließend über unseren Makler MiAss. Allerdings schreiben wir bei unseren Produktkonzepten nicht von anderen ab. Wir wollen uns bei unseren Deckungskonzepten nicht auf einen Preis-Leistungs-Krieg einlassen. Vielmehr wollen wir das anbieten, was unserer Meinung nach sinnvoll ist.

Der eine oder andere Makler hat vermutlich verfolgt, dass Holger Koppius nach nicht ganz einem Jahr als Midema-Geschäftsführer das Unternehmen bereits wieder verlassen hat. Wie kam es dazu?

Gewerbegeschäft ist etwas völlig anderes als Privatversicherungen. Das hat sich in diesem Fall deutlich gezeigt. Darum gehen wir nach neun Monaten wieder getrennte Wege. Ich möchte aber an dieser Stelle ganz deutlich erwähnen: Holger Koppius war zu keinem Zeitpunkt Gesellschafter der Midema, auch nicht mit einem Prozent. Dies als Klarstellung, zu bislang anders lautenden Berichten.

 

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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