Feuerwehrleute löschen eine Lagerhalle in Bad Zwischenahn: Eine Feuerversicherung greift als Absicherung oft zu kurz. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 25.09.2017 um 18:02
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Eine Betriebsunterbrechungsversicherung sichert die unternehmerische Existenz ab – doch gilt für eine Feuerversicherung nicht das gleiche? Was den Unterbrechungsschutz auszeichnet, wer ihn braucht und was er kostet, erfahren Sie hier.

Warum reicht eine Feuerversicherung nicht aus, wenn Betriebe ihre Existenz absichern wollen?

Steht das Firmengebäude in Flammen, kommt eine Feuerversicherung nur für die Schäden am Gebäude oder den Maschinen auf. Kommt jedoch die Produktion infolge des Brandes zum Erliegen, droht dem Unternehmen schon bald eine finanzielle Schieflage.

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Wann greift eine Betriebsunterbrechungsversicherung?

Die Betriebsunterbrechungsversicherung deckt sogenannte Ertragsausfallschäden ab, indem sie die laufenden Kosten des Unternehmens trägt – sprich: Gehälter der Mitarbeiter, die Miete und Zinsen. Aber damit nicht genug: Auch für entgangene Gewinne kommt die Versicherung auf. Und wie funktioniert das in der Praxis? „Die Höhe der Zahlung basiert auf den Bilanzen der Vergangenheit“, berichtet das Wirtschaftsmagazin Impulse. Dabei prüft der Versicherer in der Regel einmal im Jahr, wie die finanzielle Situation des Unternehmers im vorangegangenen Jahr ausfiel. Daraus berechnet sich die Versicherungssumme.

Welche Spielarten der Betriebsunterbrechungsversicherung gibt es?

Worauf der Beitrag nicht eingeht, ist die Tatsache, dass man in der Branche zwischen einer kleinen Betriebsunterbrechungsversicherung einerseits sowie mittleren oder großen Betriebsunterbrechungsversicherungen andererseits unterscheidet. Während eine kleine Betriebsunterbrechungsversicherung als Baustein einer Inhaltsversicherung abgeschlossen wird, werden mittlere und große Policen als eigenständige Verträge vereinbart.

Letztere unterscheiden sich in der Höhe der Versicherungssumme und in ihrem Versicherungsumfang. Hier werden also nicht nur Schäden aus den Gefahren einer Inhaltsversicherung abgedeckt, sondern auch andere Folgeschäden. Dazu zählen etwa Mehrkosten aufgrund von anfallenden Überstunden oder Schichtarbeit. Darüber hinaus sind auch solche Schäden abgesichert, die nicht durch die vier Gefahrenarten der Inhaltsversicherung verursacht werden: Feuer, Sturm/ Hagel, Leitungswasser und Einbruchdiebstahl. Fachleute sprechen dann auch von einer „All-Risk-Basis“.

Was kostet eine Betriebsunterbrechungsversicherung?

Die Prämie kann stark variieren, denn bei der Preiskalkulation berücksichtigen die Versicherer viele unterschiedliche Kriterien: Wie viele Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen? Gibt es Produktionsmaschinen? Wie viele Gebäude gehören zu der Firma?

Welche Schäden können nicht versichert werden?

Entstehen Schäden durch vorsätzliches Fehlverhalten, Kernenergie oder gar Krieg muss der Versicherer nicht leisten.

Für welche Unternehmen ist eine Betriebsunterbrechungsversicherung besonders wichtig?

Vor allem für produzierenden Betriebe, die auf bestimmte, individuell gestaltete Produktionsanlagen angewiesen sind, etwa aus der Chemie-Branche. Als Faustregel gilt laut Impulse, dass eine Police besonders dann sinnvoll ist, wenn eine Firma „mit individuellen, komplizierten Produktionstechniken und -vorgängen zu tun hat“. Heißt im Umkehrschluss: Ein reiner Bürobetrieb kann neue Räume vergleichsweise schnell anmieten und Computer neu beschaffen – wobei auch das Geld, Zeit und im Zweifel Kunden kostet, wie Leser E. Daffner, den Beitrag kommentiert. 

Wie schnell zahlt die Versicherung?

„Im Schadensfall wird zunächst geprüft, ob ein versicherter Schaden vorliegt. Sollte es so sein, wird zunächst ein Vorschuss gezahlt“, wird Eric Mathan vom Versicherungsverband GDV zitiert. Wenn das Unternehmen wieder produziere beziehungsweise wieder die Arbeit aufnehmen könne, werde die restliche Summe gezahlt. Doch die Versicherung zahlt natürlich nicht unbegrenzt, sondern nur für eine sogenannte Haftzeit. In der Regel liege die bei einem Jahr.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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