- Von Barbara Bocks
- 22.11.2024 um 14:34
Am häufigsten schlossen Gewerbekunden eine Betriebshaftpflicht/Berufshaftpflicht (98 Prozent), KFZ-Versicherung beziehungsweise Fuhrparkversicherung (89 Prozent), Rechtsschutzversicherung (77 Prozent) und Inventarversicherung (72 Prozent) ab.
Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht des Marktforschungs- und Beratungsinstituts Heute und Morgen. Das Team hat Versicherungsentscheider aus 1.500 Unternehmen in Deutschland aus den Branchen Gewerbe, Bau, Handel und Dienstleistungen mit bis zu 100 Beschäftigten zu ihrer Ausstattung und Zufriedenheit mit Gewerbeversicherungen befragt.
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Firmenversicherungen für kleine und mittlere Unternehmen (bis 100 Beschäftigte) sind aus Sicht des Marktforschungsinstituts für die Assekuranz ein lohnendes Geschäftsfeld. Die durchschnittliche Zahl der abgeschlossenen Verträge hat sich bei den rund 3,3 Millionen Betrieben dieser Größenklasse in den vergangenen fünf Jahren stabil und positiv entwickelt 2024 waren es 5,5 Verträge je Unternehmen. 2020 lag dieser Wert noch bei 5,2.
Marktführer ist 2024 unverändert die Allianz, mit Abstand gefolgt von Axa, R+V, Ergo, Gothaer und vielen weiteren Anbietern.
Vertreterbetreute Unternehmen sind laut des Berichts bei zwei Gesellschaften versichert, maklerbetreute Firmen bei drei Produktgebern.
Cyberversicherungen holen auf
Langfristig positive Entwicklungstrends sehen die Analysten insbesondere bei Cyberversicherungen (aktuelle Marktabdeckung: 22 Prozent, 2020: 14 Prozent) und bei Gruppenversicherungen in der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) (aktuell: 15 Prozent, 2020: 12 Prozent).
Da das Wachstum bei Cyberversicherungen im Jahr 2024 erstmals stagniert, sollten Vermitller den Fokus hier künftig stärker auf kleine Unternehmen unter 50 Beschäftigten konzentrieren.
Große Affinität zu Cyberversicherungen haben insbesondere Gewerbekunden, die mit sensiblen Daten arbeiten. Beispielsweise hat unter den Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern bereits jedes zweite Unternehmen laut den Analysten von Heute und Morgen einen Cyberschutz abgeschlossen.
Darum schwächelt die bAV bei Gewerbekunden
Im Gegensatz zur im Aufwind befindlichen bKV muss die betriebliche Altersversorgung (bAV) im 5-Jahres-Trend einen markanten Rückgang hinnehmen. Im Jahr 2020 hatten 44 Prozent der Firmen ein solches Angebot für ihre Mitarbeiter. 2024 sind es nur noch 36 Prozent.
Insbesondere für kleine Unternehmen ist die bAV oft keine attraktive Option mehr und konkurriert zudem mit zahlreichen anderen Lohnzusatzleistungen. Vor allem im Einzelhandel und im Handwerk tut sich die bAV schwer: Weniger als jedes vierte Unternehmen hat hier eine betriebliche Altersvorsorge implementiert.
Hinzu kommt noch, dass Versicherungsberater nur jedes dritte Unternehmen ohne bAV bereits auf das Thema angesprochen haben. Die parallel durchgeführte Studie „Die Psychologie der betrieblichen Vorsorge“ offenbart zudem mangelnde Attraktivität und Transparenz der bAV-Angebote.
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