- Von Andreas Harms
- 10.09.2025 um 09:53
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist krank, das ist nicht neu. Die jährlichen Fehlbeträge reichen in Milliardenhöhen hinauf. Und wenn die Generation der Babyboomer in Rente geht, wird es höchstwahrscheinlich noch schlimmer.
Inzwischen hat die Kommission zur Sozialstaatsreform ihre Arbeit aufgenommen, um unter anderem jene GKV auf stabile Füße zu stellen. Da tut sich also was.
Doch wozu wären die Deutschen überhaupt bereit? Wir haben zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Yougov eine Umfrage durchgeführt. Darin schlagen wir Maßnahmen vor und holen Meinungen ein.

Was die Deutschen vom Boomer-Soli des DIW halten
Bundesrechnungshof fordert schnelle Maßnahmen in der GKV
Grundsätzlich lässt sich dabei feststellen, dass die Befragten nur ungern mehr zahlen möchten. Schon klar. Bei Spar- und Effizienzmaßnahmen sind sie deutlich aufgeschlossener. Hier sind unsere zehn Vorschläge mit Reaktionen:
Höherer Eigenanteil bei Medikamenten und Behandlungen …
… kommt gar nicht gut an. Nur 3 Prozent sind voll dafür, 48 Prozent lehnen das rundweg ab. Insgesamt können sich 15 Prozent für den Vorschlag erwärmen, 80 Prozent lehnen ihn eher oder komplett ab.
Am ehesten kommen noch die Millennials (29 bis 44 Jahre) damit klar. Von ihnen lehnen „nur“ 71 Prozent ab, und 22 Prozent wären dafür.
Moderate Kontaktgebühr bei Arztbesuchen
Vorgeschlagen hat das der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter. Und auch hier ist das Echo eindeutig: 71 Prozent der Befragten lehnen dankend ab, 21 Prozent wären dafür. Davon 7 Prozentpunkte voll und ganz.
Auf bestimmte Zusatz- oder Komfortleistungen verzichten
In diesem Punkt – sind ja keine Mehrkosten – beginnt sich ein Ansatz von Balance herauszubilden. Immerhin 38 Prozent der Befragten können diesem Vorschlag was abgewinnen. Und knapp jeder Zweite (49 Prozent) ist dagegen.
Die Zahl der Krankenkassen reduzieren
Auch das wird diskutiert, wobei der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, vorrechnete, dass es nur wenig bringt. Unsere Befragten ficht das nicht an, denn eine Mehrheit von 60 Prozent kann sich sehr gut weniger Krankenkassen vorstellen. 27 Prozent wollen eher oder gar ganz sicher an der aktuellen Auswahl festhalten.
Arbeitgeberanteil erhöhen
Sollen doch die Arbeitgeber den höheren Beitrag schultern. Ganz zu Ende gedacht ist das zwar nicht, doch es ist eine Variante. Und sogar eine gar nicht mal so unbeliebte. Mehr als jeder zweite Befragte (54 Prozent) finden die Idee gut, 30 Prozent lehnen sie ab.
Seite 2: Bei welcher Maßnahme über 80 Prozent zustimmen.

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