Ärztin mit Röntgenbild: DFSI Ratings hat die besten privaten Krankenversicherer 2024 gekürt. © Racool_studio/Freepik
  • Von Karen Schmidt
  • 30.10.2024 um 13:27
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Im aktuellen Qualitätsrating PKV des Analysehauses DFSI Ratings schafft es ein alt bekannter Krankenversicherer auf den ersten Platz. Die Rater schauten sich Finanzkraft, Produktqualität und Service an.

Das Analysehaus DFSI Ratings hat wie schon in den Vorjahren 31 private Krankenversicherer (PKV) hinsichtlich Finanzkraft, Produktqualität und Service durchleuchtet.

Das Ergebnis des PKV-Qualitätsratings 2024: Mit der Gesamtnote „Exzellent (1,0)“ kam erneut die Allianz Private Krankenversicherung auf Platz 1, dicht gefolgt von Barmenia und Signal Iduna, die beide die Gesamtnote „Sehr gut (1,1)“ erreichten (siehe Tabelle unten).

Der PKV-Verband warnte kürzlich vor deutlichen Beitragssteigerungen: Für rund zwei Drittel der Privatversicherten müssten die Beiträge zum 1. Januar 2025 steigen. Die durchschnittliche Anpassung liege bei etwa 18 Prozent (Pfefferminzia berichtete). Teils könnten die Beiträge um mehr als 30 Prozent zulegen. „Da müssen PKV-Versicherte erst mal schlucken“, sagt Sebastian Ewy, Senior-Analyst bei DFSI Ratings.

„Für alle, die sich privat krankenversichern wollen oder planen, ihren privaten Krankenversicherer zu wechseln, ist es deshalb gerade jetzt sehr wichtig zu wissen, ob der von ihnen gewünschte Krankenversicherer finanziell sehr gut aufgestellt ist“, sagt der Studienleiter. Die Höhe der künftigen Beiträge resultiere zum Teil aus der aktuellen finanziellen Substanzkraft des Anbieters.

Substanzkraft als wichtiger Indikator

Das DFSI-Qualitätsrating Substanzkraft errechnet sich aus Eigenkapital, Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen (RfB), Stillen Reserven/Lasten sowie Alterungsrückstellungen. Zudem untersuchen die Analysten, wie rentabel Versicherer die Gelder ihrer Kunden anlegen. „Dafür betrachten wir die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen“, erläutert DFSI-Experte Ewy, „da ein schlechtes Kapitalanlageergebnis schnell zu höheren Beiträgen führen kann“.

Auch das versicherungstechnische Ergebnis – vereinfacht gesagt der Saldo aus Einnahmen und Ausgaben –, der Marktanteil und die Entwicklung der Versichertenzahl werden im DFSI-Qualitätsrating berücksichtigt. Ebenso wie die von Aufsichtsbehörden geforderte Solvency-II-Quote (kurz SCR-Quote).

Liegt die um Übergangsmaßnahmen bereinigte SCR-Quote unter 100 Prozent, ziehen die DFSI-Analysten von der ermittelten Substanzkraft 50 Punkte ab. „Das ist durchaus gerechtfertigt. Denn diese Anbieter können die gesetzlichen Vorgaben derzeit nicht ohne Übergangsmaßnahmen erfüllen”“ so Ewy. „Allerdings stellen wir trotz der seit Jahren äußerst herausfordernden Zinssituation fest, dass die Substanzkraft der von uns untersuchten Privaten Krankenversicherern in aller Regel solide ist.“

Zur Ermittlung der Produktqualität hat DFSI Ratings auf Produkttests privater Vollkostentarife, privater Krankenzusatzpolicen und privater Pflegeversicherungen zurückgegriffen, die das DFSI in den vergangenen zwölf Monaten selbst durchgeführt hat.

Die Produktstärke fließt dabei zu 70 Prozent in die Teil-Note zur Produktqualität ein. Die Produkttransparenz – gemessen anhand der Bereitschaft der Versicherer an externen Produkttests teilzunehmen – steuert die restlichen 30 Prozent bei.

Zum Vergrößern auf die Tabelle klicken.

Quelle: DFSI Ratings GmbH
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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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