Christoph Maria Herbst als Bernd Stromberg in „Stromberg – Wieder alles wie immer“ © MadeFor Film / Stephan Rabold
  • Von Andreas Harms
  • 02.12.2025 um 15:42
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Das Warten hat ein Ende. Am 4. Dezember kommt „Stromberg – Wieder alles wie immer“ in die Kinos, und Fans dürfen beruhigt sein: Wenn man Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst und Ralf Husmann glauben darf, bekommen sie die volle Packung Stromberg. Außerdem gibt es gute Gründe, warum es diesen Film gibt, und warum „der Bernd“ nicht in der Politik geblieben ist.

Zunächst klingt alles ganz harmlos. Für eine Fernsehsendung soll sich das Team aus der Schadensregulierung der Capitol-Versicherung noch einmal vor der Kamera versammeln. Teamchef war damals ein gewisser Bernd Stromberg (Christoph Maria Herbst), ein in den 80ern hängengebliebener Mensch mit Platte, Rund-um-den-Mund-Bart und unfassbaren Sprüchen.

Nun trifft er nach Jahren wieder auf die alten Kollegen Berthold „Ernie“ Heisterkamp (Bjarne Mädel), Tanja und Ulf Steinke (Diana Staehly und Oliver Wnuk), Jennifer Schirrmann (Milena Dreißig). Alle schwelgen zunächst ein bisschen in Nostalgie, kramen dann aber alte Rechnungen hervor und neue Vorwürfe. Und dann eskaliert alles.

So geht es aus dem Begleitmaterial zum neuen Kinofilm „Stromberg – Wieder alles wie immer“ hervor. Der Papa ist wieder da, und mit ihm sein komplettes, begnadetes Schauspielerensemble.

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Doch wie politisch unkorrekt ist der neue Film? Wer befürchtet, dass es Stromberg in weichgespülter Version gibt, der darf beruhigt sein. Im Gespräch mit „Spiegel-Online“ sagt Darsteller Herbst: „Wir haben den Text beim Erarbeiten der Szenen nicht entschärft. Da ist schon genügend harter Tobak drin.“ Stromberg lebe nun mal davon, sich nicht zu verändern.

Dass dieser harte Tobak falsch ankommen könnte, befürchtet Herbst offenbar kaum. Wie er an anderer Stelle erklärt, hat der durchschnittliche Stromberg-Zuschauer „was in der Birne“ – kann also Dinge richtig einordnen.

Gäbe es trotzdem einen Shitstorm, würde Herbst ihn wahrscheinlich nicht mal mitbekommen. Denn wie er auch erklärt, ist er in den sozialen Medien überhaupt nicht unterwegs.

„Bernd Stromberg war so deutsch wie ein Locher“

Geschrieben hat den Film, wie schon die Serie und den Vorgängerfilm von 2014 Ralf Husmann. Der äußert sich im Begleitmaterial umfassend zu seinem neuen Werk. „Ein Chef in Anzug und Krawatte wirkt im modernen Büro befremdlicher als ein Hund. Bernd Stromberg war lange der klassische Vorgesetzte und so deutsch wie ein Locher. Plötzlich ist er ein Fremdkörper“, schreibt Husmann und spielt damit auf die moderne Zeit an: mit Vapern, Homeoffice und Feel-Good-Managern.

Vor allem erklärt er aber, warum Stromberg am Ende des ersten Kinofilms zwar in der SPD landete, es heute aber nicht mehr ist. Denn 2015 kamen die sogenannte Flüchtlingskrise und mit ihr „plötzlich unangenehme Leute in die politische Landschaft, die Stromberg […] rechts überholten“. Husmann weiter: „Ich hatte das Gefühl, die Entwicklungen vollziehen sich zu schnell und zu scheiße, um darauf in einem Format wie ‚Stromberg‘ angemessen reagieren zu können. Der Bernd im Bundestag kam mir falsch vor.“

Stromberg-Darsteller auf der Weltpremiere am 1. Dezember 2025 im Zoo Palast Berlin (v.l.n.r.): Christoph Maria Herbst, Milena Dreißig, Bjarne Mädel, Diana Staehly, Oliver Wnuk (Foto: MadeFor Film / Oliver Walterscheid)
Stromberg-Darsteller auf der Weltpremiere am 1. Dezember 2025 im Zoo Palast Berlin (v.l.n.r.): Christoph Maria Herbst, Milena Dreißig, Bjarne Mädel, Diana Staehly, Oliver Wnuk (Foto: MadeFor Film / Oliver Walterscheid)

Den Ausschlag dafür, dass Husmann sich dann doch an einen neuen Film wagte, gab übrigens das Köln Comedy-Festival im Cinedom. Dort führte man den ersten Stromberg-Film im Oktober 2023 auf, und die Vorstellung nebst Zusatztermin war Ratzfatz ausverkauft. Stromberg zieht also noch immer. Und zwar auch bei jungen Menschen, die die Serie gar nicht aus dem Fernsehen kennen konnten. Sie hatten ihn später im Streaming-Angebot entdeckt. Und irgendwie … äh, ja … liebgewonnen.

Wer wissen will, wie es mit „dem Bernd“ weitergeht: Am 4. Dezember startet der Film in den Kinos. Einen kleinen Hinweis gibt übrigens Versicherungsmakler und Finfluencer Bastian Kunkel von „Versicherungen mit Kopf“ auf Linkedin. Er war auf der Weltpremiere am 1. Dezember in Berlin zu Gast. Content-Creator würden im Film nicht gut wegkommen, schreibt Kunkel. Ein gutes Zeichen, dass Husmann mit der Zeit gegangen ist.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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