Ein Arzt bereitet eine Organspende vor: Eine Organrente wäre für Kunden und Vermittler wohl einfacher zu verstehen als eine Dread-Disease-Versicherung. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 27.04.2016 um 09:17
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Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist die beste aller Arbeitskraftabsicherungen. Aber auch die Alternativprodukte haben ihre Daseinsberechtigung. Biometrie-Experte Philip Wenzel geht in unserer Serie auf die einzelnen Produkte zur Arbeitskraftabsicherung ein und stellt Vor- und Nachteile vor. Im letzten Teil geht es um Multi-Risk-Versicherungen.

Bei der Beratung zur Multi-Risk-Police ist es sehr wichtig, dass der Kunde und auch der Vermittler verstanden haben, dass man nun ziemlich weit unten angekommen ist und man an sich nicht mehr pingelig sein darf. Trotzdem gibt es einige Dinge, die erklärt werden sollten und anhand derer eine Entscheidung für das eine oder andere Produkt möglich ist.

Aber generell ist es schon wichtig, dass dem Kunden als erstes klar gemacht wird, was die Multi-Risk alles nicht kann. Ansonsten entsteht der Eindruck, diese Versicherungsform könne besonders viel. Zwar leistet sie bei Unfall, dem Verlust von mehreren Grundfähigkeiten, einer Einschränkung lebenswichtiger Organe und Pflegebedürftigkeit eine lebenslange Rente sowie eine Kapitalleistung oder Rente bei Eintritt einer versicherten Schweren Krankheit.

Leistungsauslöser müssen dauerhaft vorliegen

Aber sie leistet nicht bei psychischen Erkrankungen, hat selbstverständlich keinerlei Bezug zu meiner Erwerbsfähigkeit und keinen verkürzten Prognosezeitraum. Alle Leistungsauslöser müssen dauerhaft vorliegen.

Darüber hinaus ist die Kapitalleistung bei Schweren Krankheiten für gewöhnlich auf eine Jahresrente begrenzt. Und wenn dieser Baustein bei manchen Versicherern eine Rentenleistung auslöst, dann ist auch nicht viel gewonnen, da die Dread-Disease-Police ja vom Charakter her eher eine Art vorgezogene Risikolebensversicherung ist.

Organrente wäre auch als selbstständige Versicherung interessant

Einigermaßen spannend ist die sogenannte Organrente, da die Krankheit unerheblich ist, die zur Einschränkung der Leistungsfähigkeit des Organs führt. Im Falle einer Transplantation würde weiter geleistet werden. Das Produkt wäre auch als selbstständige Versicherung interessant. Es wäre für den Kunden und den Vermittler leichter vergleichbar als eine Dread-Disease-Police, aber im Leistungsumfang relativ ähnlich, wenn man noch einen Pflege-Baustein anbauen würde.

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