- Von Redaktion
- 17.12.2025 um 09:02
Pfefferminzia: Seit November 2024 sind Sie mit Ihrem Unternehmen Finanzgenies am Markt. Wie kam es eigentlich zur Gründung?
Markus Stadler: Bei unserem alten Vertrieb Königswege störte uns die eingeschränkte Freiheit bei Beratung und Produktauswahl. Das System war sehr strukturiert und erforderte entweder den Aufbau eines großen Teams oder eine extrem hohe Vertriebsleistung. Auch die Vergütung fanden wir sehr herausfordernd; selbst in hohen Positionen mussten wir mehr als 25 Prozent der Courtage abgegeben. Also haben wir beschlossen, eigene Wege zu gehen.
Und Finanzgenies war geboren. Was wollen Sie im Markt erreichen?
Manuel Feick: Wir wollen Makler bei administrativen und organisatorischen Aufgaben so entlasten, dass sie sich voll und ganz auf die Kundenberatung konzentrieren können. Das schaffen wir, indem wir ihnen Beratungstools bereitstellen und sie bei der Produktrecherche unterstützen, etwa durch Marktanalysen und ausführliche Tarifvergleiche. Außerdem erhalten Makler bei uns Zugang zu modernen IT- und Vergleichssystemen und können unsere Expertise bei Fragen nutzen. Auch im Schadenfall sind wir da, um eine schnellere und bessere Abwicklung zu gewährleisten. Wir kümmern uns auch um die Abrechnung und das Inkasso, was insbesondere bei komplexen Provisionsstrukturen eine Herausforderung sein kann.
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Ok, das zielt ja alles auf Personen ab, die schon Makler sind. Wie sieht es mit denen aus, die diesen Schritt vielleicht noch erwägen – unterstützen Sie da auch?
Feick: Definitiv. Für Ausschließlichkeitsvermittler zum Beispiel sind die Vorteile unserer Partnerschaft sogar noch größer. Wir helfen ihnen umfassend bei der gesamten Planung und Durchführung des Wechsels in die Maklerschaft. Denn der Weg ist nicht ohne. Die AOler lassen ja ein Stück Sicherheit hinter sich. Daher gibt es oft viele wirtschaftliche und rechtliche Fragen zu beachten und zu klären. Hier helfen wir mit einem klaren Plan und Konzept, um den neuen Maklern so viel Sicherheit wie möglich zu geben.
Stadler: Genau für die Zielgruppe der AOler, Strukturvertriebler oder Banker, die Makler werden wollen, haben wir unseren kostenfreien Videokurs aufgebaut. Dort zeigen wir, für wen es sich lohnt, freier Makler zu werden – und für wen vielleicht nicht. Es geht auch darum, Rechtssicherheit zu schaffen und zu prüfen, wie viel der eigene Kundenbestand eigentlich wert ist. Ergänzt wird das durch Tipps und Tricks von erfahrenen Maklern, Antworten auf häufige Fragen und vieles mehr. Und wir wollen die Qualität der Beratung verbessern.
Inwiefern?
Stadler: Der Nachwuchs unserer Branche kommt heute fast ausschließlich aus Strukturvertrieben. Dort lernen Berater zwar Vertrieb, aber nicht zwingend unabhängige Beratung. Themen wie Kostenstrukturen, Unterschiede der Tarife, aktives versus passives Investment oder die Kombination aus Immobilien und ETFs finden kaum statt. Und leider schauen nur wenige ergebnisoffen über ihren Vertriebs-Tellerrand hinaus. Unsere Erfahrung zeigt: Viele Berater werden klein gehalten. Tiefes Marktwissen bleibt wenigen vorbehalten.
Wie unterscheiden Sie sich vom klassischen Maklerpool?
Feick: Unser Modell kombiniert die Vorteile eines Maklerpools mit der Dynamik eines modernen Vertriebs. Während klassische Maklerpools oft nur Plattformen bereitstellen, bieten wir neben dem Zugang zu einer breiten Produktpalette einen aktiven Vertriebs-Support, professionelles Coaching und innovatives Online-Marketing. Unsere Social-Media-Strategien haben bereits über 450.000 Follower erreicht und ermöglichen Partnern die Generierung hochwertiger Leads. Wir sind mehr als ein Maklerpool.
Welche Bilanz ziehen Sie nach gut einem Jahr am Markt?
Stadler: Wir haben unsere Ziele um fast 100 Prozent verfehlt. Was zunächst nach Scheitern klingt, ist aber ein echter Erfolg! Eigentlich wollten wir ein Backoffice für zwei Beraterteams mit rund 40 bis 50 Vermittlern aufbauen. Heute arbeiten nahezu 200 Maklerinnen und Makler mit unserer Plattform. Dieser Zuwachs ist der Beweis dafür, dass unser Ansatz eine Lücke schließt. Denn was beobachten wir aktuell? Versicherer, Pools und Produktpartner konzentrieren sich immer mehr auf die großen Vertriebe. Für den Einzelmakler bringt das erhebliche Nachteile mit sich. Zum Beispiel eine geringere Courtage.
Feick: Anstatt den Einzelmakler allein zu lassen, bauen wir eine starke Gemeinschaft auf. Das Ergebnis: Produktpartner reagieren auf die Bündelung spürbar. Es gibt höhere Courtagen, bessere Betreuung, gezielte Unterstützung in Schadenfällen und eine deutlich gesteigerte Wahrnehmung im Markt. Die Finanzgenies sind eine Heimat für Makler, die in einem zentralisierten und digitalisierten Markt stark bleiben wollen, ohne ihre Freiheit aufzugeben.















































































































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