Kim Felix Fomm, Anlagechef bei der Zinsplattform Raisin © Raisin
  • Von Redaktion
  • 02.12.2025 um 11:05
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Nicht wenige Menschen haben zum Jahresende Urlaub – und können sich somit mit ihren Finanzen befassen. Kim Felix Fomm, Anlagechef bei der Zinsplattform Raisin, hat eine Checkliste mit sechs Punkten zusammengestellt, die jeder mal durcharbeiten sollte. Vermittler und deren Kunden gleichermaßen.

  1. Aufteilung in der Geldanlage auf Lebenssituation abstimmen

Erstens elementare Risiken absichern, zweitens finanziellen Puffer aufbauen, drittens geplante Anschaffungen abdecken und viertens langfristig investieren. Das ist unabhängig von Einkommen, Familiensituation, Immobilien etc. die richtige Reihenfolge. Die Risikobereitschaft bestimmt am Ende, wie die Kapitalmarktanlagen zwischen Aktien und Anleihen aufgeteilt werden. Einmal jährlich sollten Anlegerinnen und Anleger ihre Aktien-/Anleihen-Quote überprüfen und bei Bedarf anpassen. Gleiches gilt für die Höhe von Sparplänen und Sparraten.

  1. Gebühren und Fondsklassen prüfen

Kosten sind einer der stärksten Einflussfaktoren auf den langfristigen Anlageerfolg. Gleichzeitig herrscht starker Konkurrenzdruck unter Fondsanbietern, der dazu führt, dass Preise regelmäßig angepasst werden. Ein halbjährlicher Gebühren-Check ist deshalb wichtig, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben: laufende Kosten von Fonds notieren, günstigere Varianten desselben Indexfonds suchen oder auf institutionelle Anteilsklassen umsteigen, wenn möglich.

  1. Rebalancieren

Anlegerinnen und Anleger sollten ihre Portfolios regelmäßig anpassen. Über Zeit gewinnen oder verlieren einzelne Positionen durch Kursveränderungen an Gewicht. Wer seine gewünschte Risikostruktur und Anlagepräferenz trotzdem beibehalten will, sollte dies regelmäßig prüfen und bei Bedarf handeln. Wer dabei nicht auf kleinste Änderungen reagiert, sondern mit regelmäßigen Terminen oder Korridoren (+/- 5 Prozent) arbeitet, kann unnötige Handelskosten und Steuern sparen.

  1. Konten und Depots aufräumen

Viele verschiedene Konten und Depots führen schnell zu Unübersichtlichkeit. Auf Konten bleibt Geld dadurch oft unverzinst liegen, während mehrere Depots die Geldanlage unnötig verkomplizieren und den Überblick über die einzelnen Positionen erschweren. Wer hier den roten Faden verliert, riskiert insbesondere bei ETFs Klumpenrisiken oder unnötige Kosten. Deshalb lohnt es sich, mindestens einmal im Jahr aufzuräumen – das schafft Klarheit, verbessert die Struktur des eigenen Vermögens und sorgt langfristig für mehr Ertrag.

  1. Steuerfreibetrag optimal nutzen

Seit 2023 liegt der jährliche Sparer-Pauschbetrag bei 1.000 Euro (beziehungsweise 2.000 Euro für Paare). Wer den Freistellungsauftrag bei seinen Banken falsch verteilt oder gar nicht gestellt hat, verschenkt Geld. Im Januar und nach größeren Depotänderungen prüfen – und eventuelle Verlusttöpfe vor Jahresende ausgleichen. Wer gut verdient oder selbstständig ist, kann zusätzlich von steuerlich geförderten Altersvorsorgeformen wie einer ETF-basierten Rürup-Rente profitieren und jährlich insgesamt bis zu 29.344 Euro (58.688 Euro für Paare) für Vorsorgeaufwendungen steuerlich geltend machen.

  1. Anlegerpsychologie: Die eigenen Emotionen kontrollieren und Denkfehler vermeiden

Die meisten Menschen entscheiden eher nach Gefühl anstatt nach Fakten und kein Mensch ist frei von Emotionen. Wer sich von Trends, Hypes oder den eigenen Ängsten leiten lässt, riskiert Fehlentscheidungen. Wichtig ist, typische Denkfehler wie Selbstüberschätzung, Verlustaversion oder den sogenannten Ankereffekt zu erkennen – sie führen oft zu irrationalem Verhalten.

Über den Autor:

Kim Felix Fomm ist seit sechs Jahren Anlagechef bei der Zinsplattform Raisin. Davor arbeitete er über vier Jahre lang beim Robo-Advisor Liqid.

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