- Von Barbara Bocks
- 05.06.2025 um 15:52
Steigende Mieten, hohe Immobilienpreise und Mangel an Neubauten verschärfen die Lage auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in der aktuellen R+V-Studie „Die Ängste der Deutschen 2024“ wider. 52 Prozent der Befragten befürchten, dass Wohnen in Deutschland unbezahlbar wird. Diese Sorge belegt Platz drei im aktuellen Ängste-Ranking der R+V.

Das sind die zehn größten Ängste der Deutschen
Mehrheit der Deutschen hat Angst vor zu wenig Rente
48 Prozent der Deutschen haben Angst vor Pflegebedürftigkeit
Seit 1992 erhebt das Infocenter der R+V Versicherung jährlich die größten Ängste der Deutschen. Für die repräsentative Langzeitstudie befragen die Tester rund 2.400 Personen zu ihren Sorgen.
Die Angst vor unbezahlbarem Wohnraum betrifft Menschen in Ost- und Westdeutschland gleichermaßen. Im Westen äußerten 52 Prozent diese Sorge, im Osten 50 Prozent. Auch zwischen den Geschlechtern gibt es kaum Unterschiede. 53 Prozent der Frauen und 50 Prozent der Männer teilen diese Befürchtung.
14- bis 19-Jährige fürchten sich weniger vor hohen Wohnkosten
Besonders ausgeprägt ist die Sorge vor zu hohen Wohnkosten in der Altersgruppe der 40- bis 59-Jährigen. 55 Prozent dieser Befragten geben an, sich davor zu fürchten. Bei den 14- bis 19-Jährigen liegt dieser Wert bei 40 Prozent.
„Knapper Wohnraum, hohe Preise und viel Konkurrenz bei der Wohnungssuche. Das bleibt eine Mixtur mit sozialem Sprengstoff“, erklärt Isabelle Borucki, Politikwissenschaftlerin an der Philipps-Universität Marburg und Beraterin der R+V-Studie.
Teure Wohnungen haben soziale Folgen
„Wohnen darf nicht zum Luxus werden. Die eigenen vier Wände bilden die Grundlage für eine sichere Existenz“, sagt Studienleiter Grischa Brower-Rabinowitsch. Er sieht die Entwicklung kritisch und warnt vor den sozialen Folgen der Wohnungsnot.
Die Studie zeigt auch, dass die Angst vor zu teurem Wohnraum seit ihrer erstmaligen Erhebung im Jahr 2022 kontinuierlich unter den Top drei der größten Ängste der Deutschen rangiert.
Arbeitsplatzsicherheit weniger im Fokus
Im Gegensatz dazu ist die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz deutlich zurückgegangen. Nur 22 Prozent der Befragten machen sich diesbezüglich Gedanken – der niedrigste Wert seit Beginn der Studie. „Noch weniger Angst um den eigenen Job hatten die Menschen noch nie in der Geschichte der Studie“, sagt Brower-Rabinowitsch.
Welche Ängste die Deutschen neben steigenden Wohnkosten am meisten beschäftigen, lesen Sie hier.

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