Mann mit Koffer am Laptop: Die Expat-Community wächst – gefragt sind Makler mit Sprachkenntnissen, digitalem Service und interkultureller Kompetenz. © benzoix / freepik
  • Von Jens Lehmann
  • 11.06.2025 um 12:51
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Die wachsende Expat-Community in Deutschland bietet Maklern neue Vertriebschancen. Doch Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede machen die Versicherungsberatung für Expats anspruchsvoll. Gefragt sind vor allem sprachliche Flexibilität, interkulturelle Kompetenz und digitale Services.

Expats gelten in der Versicherungsbranche als vielversprechende Zielgruppe. Sie bringen großes Vertragspotenzial und hohen Beratungsbedarf in Versicherungsfragen aus ihrem Herkunftsland mit. Die meisten ausländischen Fachkräfte wissen nur wenig darüber, welche Versicherungen in Deutschland verpflichtend und welche sinnvoll sind, um sich selbst oder die mitgereiste Familie richtig abzusichern. Ohne umfassende Unterstützung finden sie sich in der komplexen deutschen Versicherungslandschaft oft nur schwer zurecht. 

Betreuung von Expats: Die Sprache ist entscheidend 

Für Vermittler ergeben sich daraus lukrative Vertriebschancen – vorausgesetzt, sie kennen sich mit den rechtlichen Hürden und Herausforderungen aus, die Expats überwinden müssen, um in Deutschland Fuß zu fassen. Hinzu kommen weitere Fähigkeiten, die Makler für die Betreuung dieser anspruchsvollen Kundengruppe benötigen.   

An erster Stelle stehen solide Englischkenntnisse. Sie sind für Vermittler bei der Versicherungsberatung von Expats unverzichtbar. Denn Sprachbarrieren zählen zu den größten Hürden im Umgang mit ausländischen Fachkräften. Die meisten von ihnen sprechen Englisch, sind aber keine Muttersprachler. Schon deshalb ist Sprachscheu auf Seiten der Vermittler unangebracht. Oxford-Englisch ist keine Voraussetzung für eine funktionierende Kommunikation. Stattdessen geht es darum, dass Expats im Dialog mit dem Vermittler verstehen, worauf es bei ihrer Absicherung ankommt. Dabei helfen einige Versicherer, indem sie passendes englischsprachiges Info-Material sowie Angebote und Anträge in englischer Sprache bereitstellen.  

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Wie wichtig ist die digitale Versicherungsberatung für Expats? 

Auch ein Blick über den Tellerrand lohnt sich: Vermittler profitieren davon, wenn sie die Versicherungssysteme der Herkunftsländer ihrer Expat-Kunden zumindest in Grundzügen kennen. Denn viele internationale Fachkräfte bringen ein anderes Verständnis von Absicherung mit – geprägt von den Strukturen in ihrer Heimat. Wer diese kulturellen Unterschiede kennt, kann Missverständnisse vermeiden, gezielter beraten und nachvollziehbar erklären, warum bestimmte Versicherungen in Deutschland sinnvoll oder sogar notwendig sind. Das schafft zusätzliches Vertrauen beim Kunden. 

Und schließlich wird für Vermittler auch die digitale Kommunikation und Sichtbarkeit im Expat-Markt immer wichtiger. Denn Expats sind zunehmend digital unterwegs. Viele informieren sich schon Monate vor ihrer Ankunft online darüber, welche Versicherungen in Deutschland verpflichtend oder sinnvoll sind. Makler, die hierfür speziellen Content bereitstellen, beispielsweise in Form englischsprachiger Blogs und Erklärvideos oder digitaler Beratungstools, können potenzielle Expat-Kunden frühzeitig auf ihre Dienstleistung aufmerksam machen und einen ersten Kontakt herstellen. Auch die spätere Betreuung von Expats kann in Teilen schnell und digital per Mail, Messengerdienst oder Video-Call laufen. Dies ist insbesondere dann hilfreich, wenn Expats beruflich bedingt viel unterwegs sind.  

Doch ist die digitale Kommunikation nicht alles. Sie ersetzt niemals die persönliche Beratung. Erst die Kombination aus digitalen Services und individueller, persönlicher Versicherungsberatung schafft echten Mehrwert für Expats – und hebt Vermittler im wachsenden Expat-Markt positiv hervor. 

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Jens Lehmann

Jens Lehmann ist diplomierter Publizist und Betriebswirt und arbeitet als freier Journalist und Autor in Hamburg. Er ist thematisch auf Wirtschafts-, Finanz- und Mobilitätsthemen spezialisiert. Seine Beiträge erscheinen in Publikationen großer Zeitungsverlage, Unternehmensveröffentlichungen sowie bei Pfefferminzia.

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