Die Zahl der deutschen Insurtech-Start-ups ist vergleichsweise klein im Vergleich zu Frankreich und Großbritannien. © Insurlab Germany; Maschmeyer Group
  • Von Lorenz Klein
  • 24.01.2023 um 14:04
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:35 Min

In Deutschland gibt es deutlich weniger Insurtechs als etwa in Großbritannien und Frankreich. Während hierzulande 128 Versicherungs-Start-ups gegründet wurden, sind es in den anderen beiden Ländern 224 und 194. Dass Deutschland im Vergleich die höchsten Finanzierungsbeträge vorweisen kann, ist dabei nur auf den ersten Blick tröstlich, wie eine aktuelle Studie ergab.

Deutschlands Insurtech-Szene hat noch viel Nachholbedarf und hinkt im internationalen Vergleich hinterher. Zu diesem Fazit kommt die Studie „10 Years of Insurtech in Germany“, die gemeinsam von Insurlab Germany, der Maschmeyer Group und Astorya.io erstellt wurde (Download hier).

Demnach stelle Deutschland zwar die größte Volkswirtschaft Europas, liegt aber bei der Zahl der Insurtechs deutlich hinter Großbritannien und Frankreich zurück. 128 Versicherungs-Start-ups haben die Studienmacher hierzulande gezählt – in Großbritannien und Frankreich sind es mit 224 und 194 deutlich mehr. Zwar weist Deutschland die höchsten Finanzierungsbeträge in Insurtechs auf – das sei aber nur auf den ersten Blick erfreulich, wie die Studienautoren mitteilen. Denn tatsächlich profitiert vom gesamten Investment-Kuchen vor allem ein Start-up: Wefox. 62 Prozent der Investments flossen seit 2019 in den Berliner Digital-Versicherer.

Ohne Wefox sieht es überschaubar aus

Rechne man dieses Unternehmen heraus, betrage die deutsche Insurtech-Finanzierung der vergangenen vier Jahre nur die Hälfte von Frankreich und nur 42 Prozent von Großbritannien, wie es in der Studie heißt. Auch bei der Zahl bekannter Deals zwischen Investoren und Start-ups zeigten sich Defizite: Deutschland rangiere mit 46 Deals seit 2019 deutlich hinter Großbritannien und Frankreich – 55 Prozent beziehungsweise 36 Prozent unter dem Niveau der beiden Vergleichsländer.

„Die deutsche Insurtech-Szene hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt, wie zahlreiche innovative Startups in unserem eigenen Ökosystem belegen. Unsere Studie macht allerdings deutlich, dass Deutschland noch Nachholbedarf hat und im internationalen Vergleich hinterherhinkt“, ordnet Sebastian Pitzler, Geschäftsführer der Kölner Brancheninitiative Insurlab Germany, die aktuelle Lage kritisch ein.

Weiter zeige die Studie, dass Deutschland als größte europäische Volkswirtschaft bei Venture Capital Investments für Start-ups im Allgemeinen und für Insurtechs im Besonderen „noch nicht auf Augenhöhe“ mit Großbritannien und Frankreich sei, wie Stefan Lemper, Insurtech Investor und Partner bei der Maschmeyer Group, hinzufügt.

In der deutschen Insurtech-Szene haben fünf Start-ups mehr als 100 Millionen Euro an Kapital seit ihrer Gründung eingesammelt. Wefox steht mit 1,1 Milliarden Euro klar an der Spitze – wobei nur zwei Geldgeber aus Deutschland kommen (The Delta und Target Global).
autorAutor
Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
„Honorarberatung ist hochflexibel“
„Lass mal reden“ mit Honorarkonzept

„Honorarberatung ist hochflexibel“

„In fünf Jahren sterben Online-Abschlussstrecken aus“
„Lass mal reden“ mit Ralf Pispers, Personal Business Machine (PBM)

„In fünf Jahren sterben Online-Abschlussstrecken aus“

Skip to content