Abgeordnete im Bundestag: Nach wie vor ist sich die Bundesregierung beim Thema Provisionsdeckel nicht einig. © picture alliance/Arne Immanuel Bänsch/dpa
  • Von Juliana Demski
  • 11.12.2019 um 15:20
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:05 Min

Aktuelle Zahlen zum wachsenden Neugeschäft in der Lebensversicherung haben den Streit zum Thema Provisionsdeckel erneut angeheizt. Die derzeit gezahlten Abschlussprovisionen an Vermittler seien zu üppig, findet die SPD – und müssten gekürzt werden. Die CDU hält weiterhin strikt dagegen.

Das Neugeschäft in der Lebensversicherung legte im Jahr 2018 erneut zu – um 3,6 Prozent auf 108,4 Milliarden Euro. Ebenso wuchsen auch die gezahlten Abschlussprovisionen an Vermittler: von 3,9 auf 4,1 Milliarden Euro. Das zeigt eine Abfrage von Versicherern, die die Finanzaufsichtsbehörde Bafin durchgeführt hat. Dem Handelsblatt liegen die Daten vor. Laut der SPD ist das zu viel. Sie hält daher am geplanten Provisionsdeckel fest.

Mehr zum ThemaMehr zum Thema
„Versenken das Thema vorher auf der Tagesordnung“

Bundestag plant ohne Provisionsdeckelgesetz

Denn zeitgleich sei auch der durchschnittliche Provisionssatz gestiegen – von 3,77 auf 3,82 Prozent. Die SPD plant eine Deckelung auf 2,5 Prozent, in Ausnahmefällen auf 4 Prozent. Eine der Begründungen: Neben Provisionen erhielten Makler auch noch weitere Zahlungen aus der Pflege bereits bestehender Verträge. Auch diese sind laut Bafin gestiegen: von 4,49 auf 4,72 Prozent.

Die CDU ist nach wie vor gegen einen Provisionsdeckel:

Der CDU-Abgeordnete Carsten Brodesser hält den bisherigen Vorschlag laut Handelsblatt für ein „bürokratisches Monster“, das insbesondere junge Makler benachteilige. „Mit uns ist der Referentenentwurf so nicht zu machen.“ Und auch die Versicherungsbranche ist nach wie vor erzürnt aufgrund des Provisionsdeckels. „Ob diese Lösung verfassungsrechtlich so umsetzbar ist, werden wir prüfen“, so Michael Heinz, Präsident des Bundesverbands deutscher Versicherungskaufleute, gegenüber dem Handelsblatt.

Die CDU hat sich deshalb einen Gegenvorschlag ausgedacht:

Versicherer sollten verpflichtet werden, gezahlte maximale Provisionssätze der Finanzaufsicht Bafin zu melden. Diese solle dann einschreiten, wenn einzelne Zahlungen zu hoch ausfielen. Laut SPD ist dies aber „kein ausreichendes Instrument, um eine wirksame Deckelung zu erreichen“, sagt der finanzpolitische Sprecher, Lothar Bindung, dem Handelsblatt. Der Verbraucherzentralen Bundesverband habe sich dieser Meinung ebenfalls angeschlossen.

autorAutorin
Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Honorarberatung ist hochflexibel“
„Lass mal reden“ mit Honorarkonzept

„Honorarberatung ist hochflexibel“

„In fünf Jahren sterben Online-Abschlussstrecken aus“
„Lass mal reden“ mit Ralf Pispers, Personal Business Machine (PBM)

„In fünf Jahren sterben Online-Abschlussstrecken aus“

Skip to content