Werbung
Franz Ruland, früherer Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR), aufgenommen im März 2004 in Berlin. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 15.05.2018 um 16:43
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:20 Min

Beim Thema Altersarmut bestehe „kein Anlass zur Dramatisierung“ – das meint der frühere Geschäftsführer des Verbands Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR), Franz Ruland, laut eines Berichts der „Bild“. Zwar hätten 53 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer weniger als 700 Euro Rente, von ihnen hätten die meisten jedoch andere Alterseinkünfte oder seien verheiratet.

Der ehemalige VDR-Chef Franz Ruland hat vor Panikmache bei der Diskussion um Altersarmut gewarnt. Für eine Dramatisierung bestehe „kein Anlass“, berichtet „Bild“ (Montagausgabe) und bezieht sich dabei auf einen Beitrag Rulands in der Zeitschrift der Deutschen Rentenversicherung.

Demnach seien etwa 2,5 Prozent der Senioren auf Grundsicherung im Alter angewiesen. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung liege dieser Anteil fast viermal so hoch. Von den gut 544.000 Rentnern, die Grundsicherung beziehen, haben Ruland zufolge 40 Prozent nie oder maximal fünf Jahre Rentenbeiträge gezahlt. Etwa ein Viertel (24 Prozent) habe gar keine eigene Rente. Der Rest stocke auf, weil es bei ihnen für den Grundbedarf plus Miete/Heizung nicht reiche.

Zahl bedürftiger Rentner steige „nicht in dem Maße“ wie befürchtet

Zwar werde die Zahl bedürftiger Rentner in Zukunft steigen, „aber nicht in dem Maße“ wie befürchtet, so Ruland. Und weiter: Da die Renten bis 2030 um 34 Prozent steigen würden – und damit stärker als die Preise –, werde durch den Kaufkraftanstieg der Renten „Altersarmut tendenziell eher abnehmen“.

Zwar hätten 53 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer heute weniger als 700 Euro Rente, von ihnen hätten die meisten jedoch andere Alterseinkünfte oder seien verheiratet. Dadurch liege das Bruttoeinkommen von Über-65-Jährigen bei durchschnittlich 3.031 Euro im Monat.

Das Bundessozialministerium kommentierte Rulands Thesen gegenüber Bild folgerndermaßen: Zwar sei es richtig, dass Altersarmut „kein akutes, die aktuelle Rentnergeneration im großen Ausmaße betreffendes Problem“, gleichwohl steige „sehr wohl für bestimmte Gruppen das Risiko, im Alter zusätzlich auf Transferleistungen angewiesen zu sein“.

Laut Bild sind diese Gruppen am stärksten von Armut im Alter bedroht:

  • Selbstständige Ein-Mann-Unternehmer, die nicht in die Rentenkasse eingezahlt haben
  • Langzeitarbeitslose, die mehr als fünf Jahre ohne Job waren
  • Geringverdiener, denn 75 Prozent der Senioren, die Grundsicherung erhalten, lebten auch vor der Rente von Hartz IV
  • Bezieher von Erwerbsminderungsrenten
autorAutor
Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Skip to content