Die Teilnehmer der Future-Ready-Fortbildung ©
  • Von Oliver Lepold
  • 12.12.2019 um 12:03
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:20 Min

Der Versicherer Standard Life bildet seit zwei Jahren Vertriebspartner zu Unternehmerpersönlichkeiten und Ruhestandsplanern aus. Was hat den Maklern die Future-Ready-Fortbildung konkret in ihrem Berufsalltag gebracht? Pfefferminzia erkundigte sich beim Alumni-Treffen des Future-Ready-Programms bei einigen Teilnehmern.

Claudia Behringer, seit 2003 unabhängige Finanzberaterin:

Ich möchte Frauen Mut machen, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. Ich war eine One-woman-Show mit einer Halbtagskraft und habe gemerkt: Das geht langsam in Richtung Burn-out. Durch die Regulatorik sind meine ohnehin schon hohen Kosten weitergewachsen. Ich war im Hamsterrad und konnte nicht mehr kreativ sein. Trotzdem wollte ich mich weiterentwickeln und selektiver und fokussierter aufstellen. Ich habe bereits die Ausbildung zur Generationenberaterin gemacht und liebäugelte schon seit langem damit, mich auf die Beratung von Frauen zu fokussieren.

Bei Future Ready habe ich weitere Ideen für meine Neuaufstellung bekommen. Ich habe mein Unternehmen zum 31. Dezember 2018 verkauft und lasse mir Zeit mit der Neupositionierung. Ich habe eine Mentorin, schreibe nebenbei ein Buch über mein Leben, in dem ich Frauen Mut mache, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. Das Buch ermutigt ebenso, sich in der Rente nicht nur um sich selbst zu drehen, sondern zu entdecken, welcher Berufung man nachgehen möchte.

Ich stoße auch das Thema generationenübergreifende Finanzen an. Traurig finde ich, dass viele junge Klienten in der Beratung aussagen, dass ihre Eltern nicht über die Themen Pflege, Tod und Erbe sprechen möchten. In diesen Situationen gehe ich auf Wunsch als Mediatorin mit an den Tisch, um die familiären Themen aufzugreifen – wie ich etwa die Vollmachten anspreche, die unausgefüllt in der Schublade liegen. Eine Ruhestandsplanung tut bei den Kunden not. Sie fragen sich: „Wo stehe ich denn heute?“, „Wo will ich hin?“ und „Wie geht es weiter?“. Bei diesen Fragen begleite ich meine Kunden als Coach.

Dirk Osterland, seit 1993 Makler in Berlin:

Der Kurs hat mir geholfen, mein Unternehmen so zu positionieren, dass ich – wenn ich mich in fünf bis zehn Jahren zur Ruhe setze – einen Plan auf den Weg dahin habe. Ich weiß nun genau, welche Schritte ich umsetzen muss und was ich vorhabe. Die größten Herausforderungen für den Maklerbetrieb haben sich in den letzten fast 30 Jahren massiv geändert. Ich glaube, die wichtigsten Punkte sind vor allen Dingen, mit der Digitalisierung Schritt zu halten und die Bürokratisierungswut durch den Staat so zu meistern, damit man überhaupt noch arbeiten kann. Mein Wunsch an die Finanzpolitik wäre es, sinnlose Protokolle abzuschaffen, die vor allem dem Kunden überhaupt keine Rechtssicherheit geben und nur tausende Seiten Papier und Wälder kosten.

Silvia Müller, Maklerin aus Ochsenhausen:

Ich habe für mich aus dem Programm mitgenommen, dass meine Visionen wieder deutlicher werden. Im Alltag gehen diese so schnell verloren: Warum dieser Beruf so wichtig ist und weshalb ich ihn mache. Die Kommunikation mit den Kunden – die im Alltag leider immer wieder zu kurz kommt. Und was wichtig ist für die Zukunft, für die Beratung, und wie die Kunden am besten für das Alter vorbereitet werden können.

Ich habe einen Kundenbestand, der älter geworden ist, und da ist es besonders wichtig, auf die Ruhestandsplanung zu achten. Das sind Erkenntnisse, die ich langsam, Schritt für Schritt aus dem Kurs direkt in den Arbeitsalltag und in die Beratung überführen kann. Das ist ein längerer Prozess, aber ich denke, es ist ein guter Weg.

Ich finde es gut, dass Standard Life das Future-Ready-Alumni-Treffen organisiert, dass sie auf die Bedürfnisse der einzelnen Makler eingehen und ich mich dort einbringen kann. Es wird sich zeigen, was daraus wird und ob daraufhin auch Änderungen folgen. Von Standard Life erwarte ich Unterstützung im Vertrieb und in der Beratung. Das bezieht sich sowohl auf Tools, als auch auf die Beratung in der Produktauswahl und in der Produktpalette, die geboten wird. Die ganze Regulierung und die Protokollierung sind sehr hinderlich in der Beratung. Vor 20 Jahren, als ich anfing, war das noch kein Thema. Heute kostet das ein Drittel der Zeit, die ich nicht mehr für meine Kunden da sein kann.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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