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  • Von Lorenz Klein
  • 27.11.2019 um 17:31
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Für die Versicherer in Deutschland wird 2019 als ein „überaus gutes“ Geschäftsjahr mit einem Einnahmenplus von satten 5 Prozent zu Ende gehen. Doch so geht es nicht weiter. Zu dieser Einschätzung kommt Klaus Wiener, Chefvolkswirt des Versicherungsbandes GDV. Zwar sei die Stimmung in der Branche insgesamt noch gut, die Erwartungen für 2020 verschlechterten sich aber.

Nach einem überraschend starken Plus in diesem Jahr werden die Beitragseinnahmen der deutschen Versicherer 2020 erneut steigen, allerdings weniger deutlich. Dieses Fazit zog Klaus Wiener, Chefvolkswirt des Versicherungsverbandes GDV, am Mittwoch auf einer Konferenz in Berlin. „Das Wachstum wird sich normalisieren“, sagte Wiener.

Zwar sei die Stimmung in der Branche insgesamt noch gut, 2019 werde sich jedoch nicht wiederholen, so Wiener. Als Gründe für die eingetrübten Geschäftserwartungen verweist der Ökonom auf „die abermals gefallenen Zinsen, die weiter steigenden regulatorischen Belastungen und die schwache Konjunktur“.

Doch zurück ins deutlich erfreulichere Hier und Jetzt: „In diesem Jahr steuern die Unternehmen auf ein überdurchschnittlich gutes Geschäft zu“, erklärte Wiener und verwies darauf, dass die eingenommenen Versicherungsbeiträge um mehr als fünf Prozent steigen werden, wie eine Prognose des Verbandes ergab.

Getragen sei dieser Aufschwung von der Nachfrage nach Lebensversicherungen mit neuen Garantien sowie vom Einmalbeitragsgeschäft. Auch die „wachsende Absicherung gegen Naturgefahren und die Nutzung digitaler Möglichkeiten“ trugen Wiener zufolge zum guten Ergebnis bei. Dies sei auch einen Beleg dafür, dass die Unternehmen ihr Geschäftsmodell „erfolgreich an das veränderte Marktumfeld angepasst haben“, so der Ökonom.

Sorge um Konjunktur

Für ein stabiles Plus in der Zukunft spricht laut Wiener dieses: „Strukturelle Faktoren wie die Digitalisierung, neue Risiken wie Cyberkriminalität sowie die im internationalen Vergleich unterdurchschnittliche Versicherungsdurchdringung in Deutschland.“

Gleichzeitig trübe sich jedoch die Konjunktur ein: „Die Weltwirtschaft befindet sich im Abschwung“, sagte Wiener, der davon ausgeht, dass sich an der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank auch unter der neuen Chefin Christine Lagarde nichts ändern werde. „Die Zinsen bleiben auf absehbare Zeit extrem niedrig. Das schmälert die Erträge aus den Kapitalanlagen“, so Wiener.

All dies bleibe für die Stimmung der Branche nicht ohne Folgen: Laut jüngstem Ifo-Konjunkturindex für die Versicherungswirtschaft bewerteten die befragten Manager ihre aktuelle Geschäftslage zwar noch positiv, erklärte der Ökonom weiter. Ihre Erwartungen an die künftige Geschäftsentwicklung hätten sich zuletzt jedoch verschlechtert. „Die Unternehmen blicken verhalten optimistisch auf das nächste Jahr“, so Wiener.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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