Michael Heuser ist Wissenschaftlicher Direktor des Diva – Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung. © Diva
  • Von Redaktion
  • 21.06.2022 um 13:58
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„Garantieprodukte erleben möglicherweise eine Renaissance, und Riester könnte vor dem Comeback stehen.“ Das sagt Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung, das dem Finanzvertrieb DVAG nahesteht. Wovon die Erfüllung dieser Prognosen abhänge und warum an Aktien trotzdem kein Weg vorbei führe, erklärt er in seinem Gastkommentar.

Immobilien, private Rentenversicherungen mit Garantie und Aktien beziehungsweise Aktienfonds – das sind laut Umfragen des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) in Marburg die Top-3 der privaten Altersvorsorge in Deutschland in absteigender Reihenfolge. Seit einigen Jahren wird ein deutlicher Trend in Richtung aktienbasierter Geldanlagen sichtbar, doch das ausgeprägte Sicherheitsbedürfnis treibt viele Menschen nach wie vor auch in renditeschwache Anlagen.

Das Hauptproblem dabei: Die derzeitige Inflation ist kein kurzzeitiges Phänomen, Aussitzen keine Lösung. Pandemiebedingte Nachholeffekte und explodierende Energiepreise waren nur die Zündung. Nährboden dafür ist auch die von den Zentralbanken durch Anleiheankäufe immens ausgeweitete Geldmenge. Darüber hinaus haben die Aufkäufe massiv auf die Zinsen gedrückt und allein schon damit zinsbasierten Vermögensaufbau quasi unmöglich gemacht.

Die durch Corona und die geopolitische Lage massiv ausgeweitete Staatsverschuldung, fehlende Ausgabendisziplin der öffentlichen Hand und Zukunftsprojekte wie die Finanzierung der Dekarbonisierung werfen die Frage auf, was wichtiger ist: Das Eindämmen der Inflation durch mutige Zinsschritte oder die Finanzierungsmöglichkeiten der öffentlichen Hand, die bei steigenden Zinsen wegen der hohen Belastungen der Staatshaushalte zunehmend schwinden.

Die zu erwartenden Zinsschritte der EZB werden deshalb vermutlich zögerlich bleiben, nur langsam wirken und der Inflation hinterherhinken. In Konsequenz werden die Inflationsraten noch über Jahre hinweg über den Zinsen liegen. Der Preis für die finanzielle Handlungsfähigkeit der Politik: Die Kaufkraft von Vorsorgevermögen auf Sparkonten und in anderen renditeschwachen Produkten wird massiv schrumpfen.

Für viele stellt sich die Frage, ob es mit der bevorzugten Vorsorgeform überhaupt noch möglich ist, einen langfristigen Mehrwert zu erzielen. Eine eindeutige Antwort gibt es nicht. Mit klugen Entscheidungen und kompetenter Beratung lässt es sich auch bei einem ausgeprägten Sicherheitsbedürfnis gewinnbringend vorsorgen. An vielen Stellen ist auch die Politik gefragt. Ein zukunftsfähiges Konzept zur privaten Altersvorsorge muss gewährleisten, dass sich die Menschen auch in solchen Marktlagen eigenständig absichern können.

Immobilien: Gegenwind, aber immer eine Option

Kein einfaches Umfeld für Häuslebauer und -käufer: Die Zinsen für Immobiliendarlehen ziehen an, die Preise bewegen sich weiter auf hohem Niveau, und wer selbst baut oder renoviert, sieht sich stark gestiegenen Kosten für das Handwerk und die Baustoffe ausgesetzt. Die Bautätigkeit dürfte sich wohl verlangsamen, dringend benötigter neuer Wohnraum bleibt knapp. 

Wer erst in einigen Jahren bauen will, tut gut daran, sich mit einem Bausparvertrag die noch vergleichsweise erschwinglichen Zinsen und damit günstige Finanzierungskonditionen zu sichern. Auch laufende Finanzierungen gehören auf den Prüfstand. Wer mit festen Raten kalkuliert und zu niedrigem Zins finanziert hat, muss bei Prolongation des Darlehens mit empfindlichen Zinsanpassungen rechnen, die so manche Finanzierung ins Ungleichgewicht bringen können. Auch hier kann der Abschluss eines Bausparvertrags noch sinnvoll sein, wenn Zuteilungsreife und Prolongation synchronisiert werden. Aber nicht jeder kann so schnell ansparen. Alternativ sind Forward-Darlehen eine Lösung. Der abgesicherte Zins liegt hier allerdings meist deutlich über dem bei Bausparverträgen.

Renaissance der Garantieprodukte?

Sicherheit zulasten von Renditeerwartungen ist ein legitimes Anlageprofil bei Altersvorsorge und Geldanlage. Denn gerade im Alter ist Kalkulationssicherheit für die Einnahmen unerlässlich. Sicherheit ist aber letztendlich nur bei Investitionen in Nominalanlagen mit bestmöglicher Bonität des Emittenten realisierbar. Deutsche Staatsanleihen waren hier in den letzten Jahren erste Adresse. Das Problem: Die Anleihen wurden in großem Stil direkt an die EZB verkauft, die sie zu jedem Preis – also auch mit Negativzins – vom Markt nahm. Das Nachsehen hatten private Anleger, die den vom übermächtigen Marktteilnehmer EZB gesetzten Zins akzeptieren mussten. Für die Politik eine Einladung zu billiger Neuverschuldung, für sicherheitsorientierte Anleger ein Desaster.

 

Private Rentenversicherungen mit Garantie hatten das Nachsehen. Die Überschussbeteiligungen sind von Jahr zu Jahr gesunken. Alles richtig gemacht hat in der Vergangenheit, wer noch mit hohen Garantiezinsen, mit jährlicher dynamischer Anpassung und mit staatlicher Förderung wie bei Riester und Rürup abgeschlossen hat. Denn ausbleibende Zinsen sowie anziehende Inflation werden so zumindest teilweise kompensiert. Interessant ist die Perspektive bei steigendem Zins. Garantieprodukte erleben möglicherweise eine Renaissance, und Riester könnte vor dem Comeback stehen. Die Lebensversicherer werden früher oder später wieder Überschussbeteiligungen gutschreiben und die Garantiezinsen anheben können. Ob dies ausreichen wird, Inflation und damit einhergehenden Wertverlust auszugleichen?

Gold – ein sicherer Hafen?

Gold hat den Ruf, inflationsfest und krisensicher zu sein. Heute also beste Voraussetzung für die Anlage von Geld in Edelmetall. Der Kurs hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Der Blick auf das langfristige Kurschart zeigt aber: Die Schwankungen können erheblich sein. Und Gold wirft weder Zinsen noch Dividenden ab. Dennoch, so eine alte Faustregel, kann eine Beimischung von um die 10 Prozent ratsam sein.

Und wer Gold aus emotionalen Gründen kauft oder eine Münze oder einen Barren verschenken will, sollte nicht zögern. Einzige Bedingungen: Die Altersvorsorge ist bereits auskömmlich geregelt, der Lebensunterhalt ist gewährleistet und die Schulden sind abbezahlt. 

Seite 2: An Aktien führt kein Weg vorbei

kommentare
Wilfried Strassnig Versicherungsmakler
Vor 2 Jahren

Viel blabla ohne Wirkung. Seit Jahren hat man hundertmal versucht SCHWACHSINNIGE Garantien bei Altersversorgungen abzuschaffen-Fazit 100% ERFOLGLOS!” Beamte und Politiker, völlig Beratungsresistent, blocken alles locker. Sind ja selbst hervorragend abgesichert und verstehe wohl nicht, dass seit Draghi die Mehrheit der Bürger keine Chance, mit aktuellen Angeboten des Marktes, auch besonders bei BAVs und Riester, schon vor der hohen Inflation, auf Rendite hat. Die Innovation die des selbst hargesotten Beamten klar aufzeigen würde, blockiert die Branche. Schadet sich selbst, aber vor allem die Bürger, denen vorgegaukelt wird gut vorzusorgen. Man geht einfach davon aus das die überwiegend studierten Kapazunder es besser wissen als eine ganz einfache Person. Mit dieser Einstellung kann man froh sein, dass das Rad schon erfunden wurde…..Für geringste. lächerliche Kosten, nur nach Geschäftseingang, blockiert man Zukunft ud überläsdt auch noch sehr wahrscheinlich dem Staat ein großes Stück vom Kuchen der es mit Sicherheit nicht günstiger und besser gestaltet. 3 Billionen, bald 6 Billionen B-Pensionsdefizit ein Faß ohne Boden. Weiter so in die Steinzeit,. Bei Schröder noch 64%, jetzt 48% bald 42% Rente, jede 2. Neurente unter € 800,00 alles GUT? EU Schnitt 70%……Wohlstandsland?

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Wilfried Strassnig Versicherungsmakler
Vor 2 Jahren

Viel blabla ohne Wirkung. Seit Jahren hat man hundertmal versucht SCHWACHSINNIGE Garantien bei Altersversorgungen abzuschaffen-Fazit 100% ERFOLGLOS!” Beamte und Politiker, völlig Beratungsresistent, blocken alles locker. Sind ja selbst hervorragend abgesichert und verstehe wohl nicht, dass seit Draghi die Mehrheit der Bürger keine Chance, mit aktuellen Angeboten des Marktes, auch besonders bei BAVs und Riester, schon vor der hohen Inflation, auf Rendite hat. Die Innovation die des selbst hargesotten Beamten klar aufzeigen würde, blockiert die Branche. Schadet sich selbst, aber vor allem die Bürger, denen vorgegaukelt wird gut vorzusorgen. Man geht einfach davon aus das die überwiegend studierten Kapazunder es besser wissen als eine ganz einfache Person. Mit dieser Einstellung kann man froh sein, dass das Rad schon erfunden wurde…..Für geringste. lächerliche Kosten, nur nach Geschäftseingang, blockiert man Zukunft ud überläsdt auch noch sehr wahrscheinlich dem Staat ein großes Stück vom Kuchen der es mit Sicherheit nicht günstiger und besser gestaltet. 3 Billionen, bald 6 Billionen B-Pensionsdefizit ein Faß ohne Boden. Weiter so in die Steinzeit,. Bei Schröder noch 64%, jetzt 48% bald 42% Rente, jede 2. Neurente unter € 800,00 alles GUT? EU Schnitt 70%……Wohlstandsland?

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