Blick auf das Westhafen-Viertel und den Westhafen Tower der Eiopa in Frankfurt am Main: Laut aktuellem Stresstest der europäischen Versicherungsaufsicht sind die Versicherer Europas angemessen kapitalisiert. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 17.12.2018 um 10:41
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Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa hat einen Stresstest durchgeführt und dabei abgeklopft, wie stabil die Gesellschaften durch drei Schockszenarien kämen. 42 europäische Versicherer machten dabei mit, darunter auch 5 deutsche: Allianz, Munich Re, HDI, R+V und Huk-Coburg.

Anhand von drei Szenarien hat die europäische Versicherungsaufsichtsbehörde Eiopa die Stress-Resistenz 42 europäischer Versicherer getestet.

In Szenario Nummer 1 geht die Behörde von einem plötzlichen Zinssprung aus, verbunden mit einer deutlichen Zunahme der Schadenmeldungen. In Szenario Nummer 2 sind die Zinsen über lange Zeit sehr niedrig und die Lebenserwartung nimmt zu. Szenario Nummer 3 schließlich spielt den Fall durch, dass es kurz hintereinander zu einer Serie von Naturkatastrophen kommt, nämlich zu vier Stürmen, zwei Überflutungen und zwei Erdbeben.

Die Stress-Resistenz hat die Eiopa anhand zweier Quoten gemessen: der überschüssigen Vermögenswerte über Verbindlichkeiten (Assets over Liabilities, AoL) und der Solvenzkapital-Anforderung (Solvency Capital Requirement, SCR). Vor Durchspielen der Szenarien lagen diese Quoten im Schnitt bei 109,5 Prozent (AoL) und 202,4 Prozent (SCR).

Die Branche sei anfällig bei solchen Krisenszenarien, so das Gesamtergebnis des Stresstests, die Unternehmen seien aber ausreichend kapitalisiert, um damit klarzukommen, heißt es von der Behörde.

Konkret würden in Szenario 1 die überschüssigen Vermögenswerte über Verbindlichkeiten um rund ein Drittel abnehmen (minus 32,2 Prozent), die aggregierte SCR-Quote würde auf 145,2 Prozent fallen. Bei sechs Unternehmen würde dieses Szenario zu einer SCR-Quote unter 100 Prozent führen.

Szenario 2 würde die AoL-Quote um 27,6 Prozent drücken, die SCR-Quote läge hier bei 137,4 Prozent. Sieben Versicherer kämen hier unter die 100-Prozent-Grenze. Und im dritten Szenario schließlich wäre die Auswirkung auf die AoL-Quote nur minimal (minus 0,3 Prozentpunkte). Hier zahle sich vor allem der Risikotransfer auf Rückversicherer aus, die 55 Prozent der Verluste abfedern könnten.

Zum ersten Mal durften die Versicherer entscheiden, ob sie ihre Einzelergebnisse veröffentlichen lassen wollen. Dieses Angebot nutzten aber nur vier Gesellschaften, die deutschen gehörten nicht dazu.

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