Ein Schreiner arbeitet an einem Holzfenster in seiner Schreinerwerkstatt. © picture alliance / Sven Simon | Frank Hoemann
  • Von Karen Schmidt
  • 11.09.2020 um 11:16
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Unternehmer müssen ihre Interessen gelegentlich auch vor Gericht durchsetzen. Wer nicht auf den mitunter hohen Anwaltskosten sitzen bleiben möchte, kommt um eine Firmenrechtsschutzversicherung nicht herum.

Ein Unternehmer wird auf dem Weg zum Kunden an einer falsch geschalteten Ampel geblitzt, obwohl sie noch gelb zeigt. Neben einem Bußgeld und Punkten in Flensburg droht dem Mann der Führerscheinentzug für einen Monat. Er braucht seine Fahrerlaubnis und sein Auto aber dringend beruflich. Ein Schreiner eröffnet seinen Betrieb in einer neuen Wohnanlage. Die Bewohner fühlen sich vom Lärm gestört und verlangen, dass der Betrieb eingestellt wird. Eine Unternehmerin entlässt einen ihrer Mitarbeiter fristlos, da er sich ihrer Meinung nach wiederholt Kundengelder auf das eigene Konto überwiesen hat. Der Mitarbeiter bestreitet die Vorwürfe und klagt auf Wiedereinstellung.

Was haben diese Beispiele gemeinsam? „Ob Kleinbetrieb oder Mittelständler – als Unternehmer sind rechtliche Risiken allgegenwärtig“, sagt Alice Woithe, Leiterin Geschäftsfeld Deutschland bei Roland Rechtsschutz. Typische Beispiele seien arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen mit Mitarbeitern, verwaltungsrechtliche Konflikte rund um die Gewerbeerlaubnis, Öffnungszeiten oder behördliche Auflagen und Streitigkeiten mit dem Finanzamt. „Mobilität ist ebenfalls ein wichtiges Thema“, so die Expertin. „Mit jedem Kilometer auf der Straße wächst das Risiko, in einen Unfall und damit in eine rechtliche Auseinandersetzung verwickelt zu werden.“

In vielen Fällen müssen diese Konflikte nämlich schlussendlich beim Anwalt oder in Gerichtsverfahren ausgetragen werden. Und das kostet. „Beispiele für Straf- und Ordnungswidrigkeiten-Verfahren sind Ermittlungen bei Arbeitsunfällen, Sozialversicherungsbetrug oder bei Verstößen gegen die Datenschutzgrundverordnung“, sagt Woithe. Hierbei sei ein Verdacht schon ausreichend. „Das heißt, auch wenn sich die Unternehmer nichts vorzuwerfen haben, benötigen sie eine professionelle Strafverteidigung. Die Kosten können hier schnell im fünf- und sogar sechsstelligen Bereich liegen.“ Und das kann schnell existenzbedrohend werden, gerade für Freiberufler.

Firmenrechtsschutz spart Zeit und Geld

Wer dann eine Firmenrechtsschutzversicherung aus der Schublade ziehen kann, erspart sich zwar nicht die Auseinandersetzung vor Gericht, sehr wohl aber Zeit und Geld. Denn sie hilft unter anderem dabei, einen geeigneten Rechtsanwalt zu finden, und übernimmt die Kosten für die juristische Beratung und die Gerichtskosten. Dabei haben die Unternehmen die Möglichkeit, verschiedene Rechtsschutz-Module so zusammenzubauen, dass ein passgenauer Versicherungsschutz entsteht. Das Angebot reicht vom gewerblichen Verkehrs- und Immobilienrechtsschutz über den Strafrechtsschutz bis hin zu einer Absicherung bei Vertrags- und Arbeitsrechtsstreitigkeiten.

„Aktuell ist für viele Unternehmen auch die Komponente der Abwehr von unberechtigten Forderungen aus Datenschutz- oder Urheberrechtsverletzung sehr interessant“, sagt Tobias Wenhart, seit Februar 2020 neben Benjamin Papo zweiter Geschäftsführer des Vergleichsportals für Gewerbeversicherungen, Finanzchef24. Denn hier steige die Zahl der Rechtsstreitigkeiten momentan deutlich. „Viele Versicherer bieten entsprechende Zusatz-Bausteine an, zum Beispiel einen Schutz im Internet etwa bei übler Nachrede“, sagt Wenhart.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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