Pfefferminzia Logo rgb
Feuerwehrleute beseitigen im Juni 2004 in der Innenstadt von Bremen einen voll belaubten Kastanienbaum. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 15.05.2017 um 17:51
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:10 Min

Wenn sich eine herunterfallende Kastanie im Autodach verewigt, verlangen Bürger gerne mal Schadenersatz von ihrer Kommune. Doch ob die Haftpflichtversicherung der Stadt tatsächlich zahlen muss, hängt vom Einzelfall ab. Eine Entschädigung gibt es nur in jedem dritten Fall – das zeigt sich zumindest am Beispiel der Hansestadt Salzwedel.

Wie alle Kommunen muss auch die Hansestadt Salzwedel (Sachsen-Anhalt) Beiträge zum Kommunalen Schadensausgleich (KSA) überweisen. Dieser gewährt der Stadt einen Haftpflichtschutz, denn laut einem Bericht der Volksstimme kommt es immer wieder vor, dass Einwohner von Salzwedel Schadensersatz von ihrer Hansestadt fordern, zum Beispiel weil eine heruntergefallene Kastanie aufs Auto gekracht ist – immerhin 15 Schadenvorfälle gingen 2015 bei den Behörden ein.

Die KSA prüft diese Fälle und reguliert gegebenenfalls den Schaden. „Für das eingangs erwähnte Szenario der heruntergefallenen Kastanie zahlt die Ausgleichsstelle übrigens nicht“, berichtet die Volksstimme. Der Grund: Der Kommune müsse nachgewiesen werden, dass sie fahrlässig gehandelt habe. Gleiches gilt dem Bericht zufolge für herabstürzendes Eis vom Dach eines städtischen Gebäudes, das die Frontscheibe eines Autos zerstört oder auch einem Pkw-Schaden, der durch einen verrutschten Gullydeckel verursacht werde.

Zahlen muss die Stadt demnach meist, wenn Fahrzeuge aus dem eigenen Fuhrpark oder Stadtmitarbeiter Schäden verursacht haben, „etwa wenn der Bauhof bei Mäharbeiten einen Pkw touchiert oder herabfallende Äste beim Baumschnitt für Unfälle sorgen“.

Stadt zahlt nur in zwei von sechs Fällen, ein Fall ist noch offen

Viel zu tun haben – und zu befürchten – haben die Salzwedler Behörden gleichwohl nicht: 2016 ging die Zahl der Anträge gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte auf sieben zurück. In zwei Fällen musste die Hansestadt demnach für einen entstandenen Schaden aufkommen. Vier Mal entschied die KSA, Schäden nicht zu regulieren. Ein Fall befinde sich noch in der Bearbeitung, heißt es aus Salzwedel.

autorAutor
Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Zuletzt hinzugefügt
„Schadenbearbeitung war immer wie ein Wurmfortsatz“
„Lass mal reden“ mit Sami Charaf Eddine (Claimflow)

„Schadenbearbeitung war immer wie ein Wurmfortsatz“

„Wie willst du denn 1 Million Versicherte individuell ansprechen?“
„Lass mal reden“ mit Ingo Gregus (Adesso Digitalagentur)

„Wie willst du denn 1 Million Versicherte individuell ansprechen?“

Zuletzt hinzugefügt
Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Die besten Maßnahmen, mit denen Versicherer Maklern helfen
OMGV Award für Maklerunterstützung 2023

Die besten Maßnahmen, mit denen Versicherer Maklern helfen

Zuletzt hinzugefügt
„In fünf Jahren sterben Online-Abschlussstrecken aus“
„Lass mal reden“ mit Ralf Pispers, Personal Business Machine (PBM)

„In fünf Jahren sterben Online-Abschlussstrecken aus“

„Es gibt kaum Branchen, die eine höhere Verantwortung tragen“
Interview-Reihe 'Mit Vision – Auf dem Weg zum Unternehmer'

„Es gibt kaum Branchen, die eine höhere Verantwortung tragen“

Skip to content