Verkürzte Hüftbeuger können Schmerzen verursachen. Präventiv hilft es, weniger zu sitzen. © Pixabay
  • Von Joachim Haid
  • 21.02.2020 um 14:55
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Wir sitzen im Auto, im Büro und zu Hause auf der Couch. Dabei entspricht diese Art des Sitzens nicht unserer natürlichen Körperhaltung. Welche Folgen können sich daraus ergeben und wie können diese reduziert, oder komplett vermieden werden?

Beim Hüftbeuger geht es um den Musculus iliopsoas. Genau genommen ist das kein einzelner Muskel, sondern eine Muskelgruppe. Diese besteht aus dem M. psoas major und dem M. iliacus. Wenn man viel sitzt, kann es schnell passieren, dass die Hüftbeuger verkürzen. Sitzen ist eben keine natürliche Körperhaltung für den Menschen – das ist vielmehr die tiefe Hocke.

Verkürzte Hüftbeuger können Schmerzen verursachen. Beim Mann kann das sogar bis in den Hodensack hinein ausstrahlen und man meint, dass da etwas Gröberes vorliegen könnte. Hinzu kommt, dass die komplette Körperachse aus den Fugen gerät und es so zusätzlich auch zu Rückenschmerzen kommen kann.

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Es gibt einen guten Test um festzustellen, ob Ihr Hüftbeuger verkürzt sind. Dazu liegen Sie mit dem Rücken auf einer Liege, die Kniebeuge ist dabei auf der Kante, sodass die Unterschenkel nach unten hängen können. Der Trainer fixiert nun mit der einen Hand den Oberschenkel des herunterhängenden Beines und führt das zweite Bein am Knie in Beugung in Richtung Bauch. Ist die Muskulatur verkürzt, so zeigt sich das dadurch, dass das herabhängende Bein nicht senkrecht nach unten hängt.

Was kann man dann machen?

Mit verschiedenen Übungen kann diese Muskelgruppe gedehnt werden. Zusätzlich kann eine Faszienrolle verwendet werden. Das kann zwar zu Beginn schmerzhaft und ungewohnt sein, ist jedoch sehr effektiv.

Prävention

Präventiv hilft es, weniger zu sitzen. Seitdem ich an einem Stehschreibtisch arbeite, hat sich die Situation meiner Hüftbeuger zumindest dahingehend verbessert, dass ich keine Schmerzen mehr habe. Mit Sport, regelmäßiger Bewegung, Dehnen und/oder durch den Einsatz der Faszienrolle wird das immer besser.

Vorteil Stehschreibtisch

Beim Stehschreibtisch gibt es noch weitere Vorteile. Beispielsweise kann die typische kyphotische Körperhaltung beim vielen Arbeiten am Rechner und der Tastatur damit reduzieren werden. Diese Haltung zeigt sich durch die typischen nach vorne fallenden Schultern, einem verstärkten Buckel (Kyphose) der Brustwirbelsäule, oftmals kombiniert mit einer verstärkten Lordose der Halswirbelsäule. In Kantinen erkennt man an dieser Körperhaltung schnell Mitarbeiter der IT-Abteilung und primäre Schreibtischarbeiter. Bezüglich der Lordose der Halswirbeksäule (HWS) durch übermäßiges Arbeiten am Rechner im Sitzen wird übrigens ein Zusammenhang mit den verstärkt auftretenden Bandscheibenvorfällen (Prolaps) der HWS hergestellt.

Fazit

Die Investition in einen Stehschreibtisch kann sowohl für die eigene Gesundheit, als auch für jene der Mitarbeiter sehr vorteilhaft sein. So können Fehlzeiten reduziert werden. In einigen Fällen gibt es die Möglichkeit, dass die gesetzliche Rentenversicherung die Anschaffung betrieblicher Stehschreibtische finanziell unterstützt. Fragen Sie hierzu einfach einmal bei der Deutschen Rentenversicherung nach.

 

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Joachim Haid

Joachim Haid ist Gründer des Gesundheitsprogramms PaleoMental®, zudem Gesundheitscoach und Heilpraktiker in Ausbildung.

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