- Von Redaktion
- 10.09.2025 um 13:40
Warum bist du Unternehmerin geworden?
Justine Ivakovic: Mein Papa hat immer gesagt: „Du hast einen ganz eigenen Kopf.“ Und das trifft es ziemlich gut. Für mich war der größte Antrieb immer, echten gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen – nicht einfach nur Produkte zu verkaufen, hinter denen ich nicht stehe. Gerade dieses „mach doch mal, wie wir sagen“, obwohl ich anderer Meinung war, hat mich eher darin bestärkt, meinen eigenen Weg zu gehen und mein eigenes Ding zu machen. Unternehmerin zu sein bedeutet für mich, meine Vision selbst zu gestalten – frei, konsequent und mit dem Ziel, wirklich etwas zu bewegen.
„Der administrative Aufwand ist verrückt und nicht zu bewältigen“
„Expertise darf was kosten. Punkt.“
„Honorarberatung ist unbequem“
Welchen Tipp würdest du jungen Vermittlerinnen und Vermittlern geben, die kurz vor der Gründung des eigenen Makler-Unternehmens stehen?
Ivakovic: Bau dir von Anfang an saubere Prozesse und klare Strukturen auf – auch wenn es am Anfang nach Mehraufwand klingt. Sobald der Berufsalltag Fahrt aufnimmt, bleibt dafür kaum noch Zeit. Gerade in unserer Branche, mit all den Dokumentationspflichten und Haftungsrisiken, ist das absolut entscheidend.
Und noch ein Punkt: Wenn du wachsen willst, musst du delegieren können – und das funktioniert nur, wenn Aufgaben klar definiert und strukturiert sind. Gute Prozesse sind keine Bürokratie – sie sind die Grundlage dafür, dass dein Unternehmen auch ohne dich funktionieren kann.
Sei mutig und lass dich nicht unterkriegen – Herausforderungen jeglicher Art warten bereits auf dich. Schaff dir ein starkes, unterstützendes Umfeld, das dich fordert und fördert. Damit du genau weißt, wer hinter dir steht, wenn es mal holprig wird.
>> Zum Interview in voller Länge geht es hier.
Welche Herausforderungen hast du bei der Gründung deines Unternehmens erlebt?
Ivakovic: Wie wohl jede Gründerin und jeder Gründer habe ich das finanzielle Auf und Ab erlebt – Tage, an denen alles läuft, und andere, an denen man sich fragt, wie man die nächste Miete zahlen soll. Eine große Herausforderung war auch die klare Definition meiner Zielgruppe. Bei uns läuft fast alles über Empfehlungen, und Menschen empfehlen meist genau die, die ähnliche Herausforderungen haben wie sie selbst. Wenn ich da einmal die falsche Richtung einschlage, kann das schnell eine Eigendynamik bekommen, die ich gar nicht will.
Ein Beispiel aus unseren Anfängen: Das Selbstbewusstsein, nicht nur einzelne Produkte, sondern ausschließlich ganzheitliche Finanzplanungen anzubieten – auch wenn es Phasen gibt, in denen man über jeden Umsatz froh ist. Das war nicht immer einfach durchzusetzen, aber es hat sich langfristig ausgezahlt.
Wie habt ihr euer Unternehmen auf dem Markt positioniert und welche Marketingstrategien habt ihr dabei angewendet?
Ivakovic: Wir entwickeln uns Schritt für Schritt zum Family Office für das Retail-Segment. Dabei setzen wir auf eine ganzheitliche Finanzplanung, die über klassische Beratung hinausgeht. Strategisch gründen wir gemeinsam mit Unternehmenspartnerinnen und -partnern weitere Firmen, um unseren Kundinnen und Kunden ein möglichst umfassendes Angebot aus einer Hand zu bieten. So können wir inzwischen nicht nur Finanzthemen abdecken, sondern auch Steuer- und Unternehmensberatung direkt inhouse anbieten.
Zusätzlich haben wir unser Portfolio um zahlreiche Dienstleistungen rund um Immobilien erweitert – von der Beratung bis hin zu konkreten Projekten. Unsere Marketingstrategie folgt dabei demselben Ansatz: Wir zeigen klar, dass wir mehr sind als ein einzelner Dienstleister. Nämlich ein Partner, der verschiedene Lebens- und Unternehmensbereiche intelligent miteinander verbindet.
Über die Interviewpartnerin
Als Geschäftsführerin von DI Frau liegt Justine Ivakovic besonders die finanzielle Selbstbestimmung von Frauen am Herzen. Sie hat einen Master in Business mit der Spezialisierung Vermögensmanagement und ist derzeit Doktorandin am Business Science Institute in Luxemburg.
Über die Autoren
Tim Schreitmüller ist digitaler Stratege mit Versicherungs-Know-how von der LV 1871. Stephan Busch ist Versicherungsmakler und Inhaber von Progress Finanzplaner. Tim und Stephan sind die Köpfe von CoachMeNetto.

















































































































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