Vorstandschefs Guido Bader (links, Stuttgarter) und Ulrich Mitzlaff (SDK) © Stuttgarter / SDK
  • Von Andreas Harms
  • 01.07.2025 um 11:54
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Es ist vollbracht – die Stuttgarter und die Süddeutsche Krankenversicherung (SDK) haben sich nun wirklich zusammengeschlossen. Dafür haben sie einen sogenannten Gleichordnungskonzern gegründet. Und wir erklären hier, was das ist, wie er aussieht und wer ihn leitet.

Die Versicherer Stuttgarter und Süddeutsche Krankenversicherung (SDK) haben sich definitiv zusammengeschlossen. Beleg dafür ist der Umstand, dass sie jetzt den angekündigten Gleichordnungskonzern gegründet haben. Darunter versteht man einen Konzern, in dem mehrere Unternehmen gleichberechtigt und rechtlich selbstständig, aber wirtschaftlich vereint auftreten. Beschlossen haben das die jeweiligen Mitgliedervertreterversammlungen von Stuttgarter und SDK am 1. Juli 2025. Auch das Kartellamt hat inzwischen sein Okay gegeben.

Bislang haben beide Unternehmen noch intensiv geprüft, ob sie sich aneinander binden wollen. Das ist nun abgeschlossen. „Die seit Oktober 2024 vorgenommene Prüfung eines Zusammenschlusses war ein intensiver und sehr gründlicher Prozess. Dabei hat sich auf allen Ebenen bestätigt, dass unsere beiden Gruppen hervorragend zueinander passen“, sagt Ulrich Mitzlaff, Vorstandschef der SDK.

Im Rahmen des neuen Gleichordnungskonzerns steigen die Vorstände beider Unternehmen per heute gegenseitig in die Organe der anderen Gruppe ein. Das sind also Ulrich Mitzlaff, Olaf Engemann und Ralf Oestereich von der SDK sowie Guido Bader, Jesko Kannenberg und Michael Krebbers von der Stuttgarter.

Somit entstehen identisch mit sechs Mitgliedern besetzte Vorstände bei den Versicherungsgesellschaften der neuen Gruppe. Einzige Ausnahme ist Ralf Berndt, Vorstand Vertrieb und Marketing der Stuttgarter. Er geht Ende August 2025 planmäßig in Rente.

Außerdem verändern sich einige wenige Ressortverantwortlichkeiten. Ulrich Mitzlaff (unverändert Vorstandsvorsitzender der SDK) ist künftig unter anderem für Revision, Rechnungswesen, Personal und Risikomanagement in beiden Unternehmensgruppen verantwortlich. Guido Bader (unverändert Vorstandsvorsitzender der Stuttgarter) übernimmt ebenfalls übergreifend die Kapitalanlage, Immobilien und Versicherungstechnik/Mathematik. Und Jesko Kannenberg verantwortet den Vertrieb über unabhängige Vermittler.

Im Zuge der ganzen Umbaumaßnahmen ist zunächst vorgesehen, dass die Süddeutsche Allgemeine Versicherung im dritten Quartal 2025 rückwirkend zum 1. Januar 2025 auf die Stuttgarter Versicherung übergeht. Und die Süddeutsche Lebensversicherung wird auf die Stuttgarter Lebensversicherung verschmolzen. Im Anschluss soll es noch weitere gesellschaftsrechtliche Maßnahmen geben. Das Krankengeschäft führt man unter der Marke der Süddeutschen Krankenversicherung weiter.

Die nun entstehende Versicherungsgruppe soll ihren Schwerpunkt aufs Kranken-, Lebens- und Unfallversicherungsgeschäft haben. Die wichtigsten Kennzahlen wären dann:

  • Rund 1.600 Mitarbeitende
  • Über 1,85 Milliarden Euro gebuchte Bruttobeiträge
  • Mehr als 1,8 Millionen Versicherungsverträge
  • Bilanzsumme von rund 18 Milliarden Euro

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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