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Wenn nichts mehr geht: Vor allem Frauen macht die Psyche zu schaffen © Kinga Cichewicz / Unsplash.com
  • Von Andreas Harms
  • 17.02.2022 um 16:39
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:15 Min

Die Psyche ist das häufigste Problem, das Menschen aus dem Arbeitsleben werfen kann. Das bestätigen einmal mehr Zahlen der Alten Leipziger über Berufsunfähigkeit. Darin klären sie auch, welche Rolle Corona derzeit spielt.

Es sind eben nicht zuerst die Knochen, die irgendwann schlapp machen. Es ist der Kopf. Denn die Psyche ist mit 30 Prozent Anteil der häufigste Grund, weshalb Menschen ihrem Beruf nicht mehr nachgehen können. Bei Frauen sind es gar 35 Prozent, bei Männern lediglich 26 Prozent. Das meldet die Alte Leipziger im Rahmen einer Statistik über Berufsunfähigkeit (BU) für 2021.

Insgesamt habe sie 136 Millionen Euro an berufsunfähige Kunden ausgezahlt, 5,4 Prozent mehr als im Jahr davor. Etwa 84 Prozent aller Anträge auf BU-Rente habe man anerkannt und zu zahlen begonnen.

Dass Frauen so viel häufiger psychisch angeschlagen sind, könne daran liegen, dass sie stärker durch den Spagat zwischen Beruf und Familie belastet sind als etwa die Männer. Bei denen wiederum kommen gleich nach dem Kopf die eingangs erwähnten Knochen ins Spiel. Denn die bilden zusammen mit Muskeln und Gelenken den Bewegungsapparat und damit den zweithäufigsten Grund für beruflichen Ausfall – die Quote liegt bei 20 Prozent. Bei Frauen fallen solche Probleme nur zu 16 Prozent ins Gewicht. Das könne daran liegen, dass Männer häufiger als Frauen körperlich schwer arbeiten und auch in Freizeit und Sport grundsätzlich etwas anders unterwegs sind.

Der dritte Grund für Berufsunfähigkeit ist der Krebs. Der spielt bei den Männern in 16 Prozent aller BU-Fälle eine Rolle. Bei den Frauen sind es sogar 25 Prozent.

Unklar ist indes noch immer, wie sich die Corona-Pandemie auf den BU-Markt auswirkt. So sagt der für die Lebensversicherung zuständige Vorstand Jürgen Bierbaum: „Wir rechnen durchaus mit Effekten, sei es durch Long Covid, aufgeschobene Krebs-Behandlungen oder Veränderungen der Arbeitswelt. Wir können aber noch nicht sagen, wie schwerwiegend diese sind und welche Auswirkungen sie auf die BU-Schadenquote haben.“

In den vorliegenden Zahlen spielt Corona derzeit nur eine Nebenrolle. Von insgesamt rund 3.500 neuen BU-Fällen seit Beginn der Pandemie gehen 20 auf Covid-19 zurück. In zwölf Fällen davon als alleinige Ursache.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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