- Von Karen Schmidt
- 24.10.2025 um 14:50
Die Krankenkassen haben massive Geldprobleme. Aber die Politik vertagt Reformen auf später. Es liegen zwar allerhand Ideen auf dem Tisch, was man machen könnte. Aber eine Kommission soll erstmal ihre Reformpläne vorlegen, 2027 werden diese erwartet.
Mittlerweile zeigt eine Kurzanalyse des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP): Ohne tiefgreifende Reformen könnte der Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bis 2050 auf bis zu 26,0 Prozent steigen. Derzeit liegt er im Schnitt bei 17,5 Prozent.
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Zwei Szenarien hat Studienautor Lewe Bahnsen für das WIP berechnet. Im „Basisszenario“ entwickeln sich Einnahmen und Ausgaben im Gleichschritt. Bis 2035 würde der Beitrag demografiebedingt trotzdem auf 19,3 Prozent klettern, und im Jahr 2050 die Marke von 20,2 Prozent erreichen.
Im realistischeren Kostendruckszenario, das von der tatsächlichen Kostenentwicklung zwischen den Jahren 2013 und 2023 ausgeht, steigen die Ausgaben der GKV langfristig um einen Prozentpunkt schneller steigen als die Einnahmen. Die Folge: Ein Beitragssatz von 21,5 Prozent im Jahr 2035 und bis zu 26,0 Prozent im Jahr 2050. Kurzfristige Finanzhilfen des Bundes sind also nur Tropfen auf einen heißen Stein.
Woran liegt’s?
Was führt zu der Finanzkrise der Krankenkassen und diesem nicht so dollen Ausblick? Die WIP-Studie nennt mehrere Ursachen:
- Alternde Bevölkerung: Ältere nehmen mehr Gesundheitsleistungen in Anspruch.
- Gesetzlich beschlossene Leistungsausweitungen: Sie treiben die Kosten in die Höhe.
- Medizinisch-technischer Fortschritt: Er ermöglicht neue Therapien, trägt aber auch zur starken Kostenentwicklung bei.
- Wirtschaftliche Faktoren: Die Folgen der Pandemie und die Preissteigerungen infolge des Ukraine-Krieges verschlechtern die Finanzlage der Kassen.
Fazit
„Wir erwarten von der Kommission mehr als eine bloße Aufbesserung der GKV-Finanzen mit Steuer- oder Beitragsmitteln. Denn das belastet am Ende wieder nur Wirtschaft und Arbeitsplätze“, sagt PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther.
Und weiter: „Eine nachhaltige Stabilisierung der Gesundheitsfinanzen in unserer alternden Gesellschaft ist nicht im Umlageverfahren, sondern nur mit mehr Kapitaldeckung möglich. Hoffen wir, dass auch die diversen Reformkommissionen zu dieser Einsicht gelangen.“
















































































































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