- Von Minzia Kolberg
- 13.08.2025 um 12:28
Die Nürnberger Beteiligungs-AG soll konkurrierende Übernahmeangebote prüfen, wenn es nach dem Willen des aktivistischen Investors 7Square geht. In einem Schreiben an den Vorstand forderten die Aktivisten am Dienstag, das mögliche Angebot der Vienna Insurance Group (VIG) abzulehnen. Dieses spiegele den tatsächlichen Unternehmenswert nicht wider und sei zu niedrig. Das berichtete die Nachrichtenagentur „Reuters“. Auch „Bloomberg“ hatte bereits über das Schreiben berichtet.

Was die Nürnberger bei ihrer BU-Versicherung alles verbessert hat
Metzler übernimmt Nürnberger Pensionsfonds
Der Investor hält eine nicht näher bezifferte Beteiligung an der Nürnberger und sieht den Wert des Versicherers bei bis zu 1,6 Milliarden Euro. In den vergangenen Jahren hätten die Lebens-, Sach- und Unfallversicherungssparten unterdurchschnittlich abgeschnitten, erklärte 7Square. Dennoch gebe es erhebliches Potenzial, das durch einen breiteren Verkaufsprozess ausgeschöpft werden könne.
Weder die Nürnberger noch die VIG kommentierten den Vorgang. An der Börse gaben die Nürnberger-Aktien laut Angaben von Reuters am Dienstag um 0,7 Prozent nach und bewerteten den Konzern mit rund 700 Millionen Euro.
7Square fordert ein Ende der Gespräche mit VIG
Die VIG hatte in der Vorwoche mitgeteilt, dass sie sich in exklusiven Gesprächen über den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Nürnberger befindet (Pfefferminzia berichtete). Einen Kaufpreis nannte sie nicht.
7Square fordert, die Gespräche mit der VIG zu beenden und den Verkaufsprozess neu zu starten. Ein Verkauf an die Wiener Gesellschaft wäre nach Ansicht des Investors nachteilig und würde den Wert für Aktionäre zerstören.
7Square: Strategische Investoren haben Interesse an Teilen der Nürnberger
Zu den Anteilseignern der Nürnberger zählen Munich Re, Hannover Re, Swiss Re und Japans T&D Holdings. Laut 7Square haben mehrere strategische Investoren Interesse an Teilen oder am gesamten Konzern bekundet.
Der Investor verlangt außerdem, die bestehenden Übertragungsbeschränkungen für Nürnberger-Aktien aufzuheben. Derzeit muss der Vorstand größere Aktiengeschäfte genehmigen. Da die Nürnberger im Freiverkehrssegment Scale in Frankfurt notiert ist, müsste ein Käufer einer Mehrheitsbeteiligung kein Pflichtangebot an die restlichen Aktionäre abgeben. 7Square sieht darin einen dauerhaften Nachteil für die Aktionäre.
7Square berät Hedgefonds und aktivistische Aktionäre bei Investitionen in börsennotierte deutsche Unternehmen und tritt gelegentlich auch selbst als Investor auf, wie „Reuters“ berichtet.

0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren