Menschen unter Sonnenschirmen am Starnberger See: Im Sommer kann es zu Naturgefahren wie plötzlichem Starkregen kommen. © picture alliance/dpa | Sven Hoppe
  • Von Barbara Bocks
  • 11.08.2025 um 14:13
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:40 Min

Naturgefahren durch Starkregen, Rückstau oder Hochwasser: Extreme Wetterereignisse treffen im Sommer zunehmend auch Regionen ohne Flussnähe. Warum Elementarschutz in Wohngebäude- und Hausratversicherungen an Bedeutung gewinnt und wie Mieter und Hausbesitzer kontrollieren können, ob sie gefährdet sind.

Wenn sich der Sommer mit Grillabenden und Badewetter von seiner schönsten Seite zeigt, denkt niemand gern an das andere Gesicht der heißen Jahreszeit. Doch plötzlich zieht wieder eine dunkle Wolkenfront auf, die sich als Starkregen oder Gewitter mit voller Wucht entlädt.

Die Folgen? Hochwasser an Flüssen, vollgelaufene Keller, überflutete Grundstücke und umfangreiche, kostspielige Folgeschäden. Die Sommermonate haben es mitunter in sich, sowohl für Hausbesitzer als auch Mieter.

Die fünf größten Mythen über Hochwasser und Starkregen lesen Sie hier.

Damit aus einem Unwetter kein finanzieller Albtraum wird, lohnt sich laut Angaben der LVM Versicherung der Blick in die Wohngebäude- und Hausratversicherung. Wer den Zusatzbaustein „weitere Naturgefahren“ abgeschlossen hat, ist bei Überschwemmungen, Rückstau, Erdrutschen oder sogar Erdsenkungen geschützt.

Diese Erweiterung deckt Schäden ab, die durch die genannten Naturgewalten entstehen. Der Versicherungsschutz geht über den Basisschutz einer Wohngebäude- oder Hausratversicherung hinaus.

Wichtig zu beachten: Der Zusatzbaustein greift nur, wenn er vor dem Schadenereignis abgeschlossen wurde. Mit dem Elementarschutz als Pflichtbaustein bei neu abgeschlossenen Wohngebäude- und Hausratversicherungen liebäugeln viele Experten unter anderem aus der Bundesregierung mittlerweile (wir berichteten). Versicherte müssten ihn dann aktiv abwählen.

Wie bewerten Versicherer das Überschwemmungsrisiko?

Zurück zu den Versicherern: Um Risiken durch Überschwemmung, Rückstau und Starkregen einzuschätzen, nutzt die deutsche Versicherungswirtschaft das Zonierungssystem „Zürs Geo“. Die Bewertung orientiert sich an vier Gefährdungsklassen. Sie richten sich nach der Lage des Gebäudes. Je tiefer und näher am Gewässer, desto höher das Risiko und desto teurer der Versicherungsschutz – falls es ihn in Hochrisiko-Zonen überhaupt noch gibt.

Wer ist gefährdet?

Betroffen von Naturgefahren sind vor allem Regionen mit hoher Flächenversiegelung oder in Flusstälern, also Gebiete, in denen Niederschläge besonders schnell abfließen und sich daraufhin anstauen.

Ein drastisches Beispiel: Im Jahr 2024 verursachte das schwere Juni-Hochwasser in Bayern und Baden-Württemberg jeweils Schäden von rund 1,6 Milliarden Euro. Mit einigem Abstand folgte Nordrhein-Westfalen, wo Unwetter mit Sturm und Hagel versicherte Schäden in Höhe von etwa 613 Millionen Euro verursachten.

Hochwasserereignisse können jede Region treffen und bringen meist hohe Schadensummen mit sich. Um herauszufinden, wie hoch das Risiko für die eigene Wohnlage ist, sollten Mieter und Hausbesitzer laut Angaben der LVM Versicherung einen individuellen Hochwasser-Check durchführen. Dieser basiert auf Daten regionaler Hochwasserämter und umfasst knapp 22 Millionen Adressen in Deutschland.

Den Hochwassercheck für die eigene Adresse können Interessierte über diesen Link durchführen.

autorAutorin
Barbara

Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Zuletzt hinzugefügt
Diese Versicherungen schließen Kunden online ab
Reiserücktritt, Tier und Geräte statt Unfall und BU

Diese Versicherungen schließen Kunden online ab

Maklerpools: Weniger ist mehr
AfW-Vermittlerbarometer

Maklerpools: Weniger ist mehr

Zuletzt hinzugefügt
So lebt der Durchschnittsmensch in Deutschland
Einkommen, Rente, Alter, Wohnsituation

So lebt der Durchschnittsmensch in Deutschland

„Die Fälle sind alle echt“
Versicherungsdetektiv Oliver Ramsperger im Interview

„Die Fälle sind alle echt“