Julia Wiens ist Exekutivdirektorin Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht bei der Bafin. © Bafin
  • Von Karen Schmidt
  • 29.04.2024 um 13:48
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Julia Wiens, oberste Versicherungsaufseherin der Bafin, will dauerhaft defizitäre Versicherungssparten nicht akzeptieren. Derzeit hat sie vor allem die KFZ-Versicherer im Blick – und fordert Nachbesserungen.

Die neue Exekutivdirektorin für die Versicherungsaufsicht bei der Bafin, Julia Wiens, hat die Schaden- und Unfallversicherer ins Visier genommen. „Vor allem in der KFZ-Versicherung waren die Prämiensteigerungen branchenweit nicht deutlich genug, um das Geschäft profitabel zu betreiben“, so Wiens in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ (kostenpflichtig).

Dauerhaft defizitäre Sparten werde die Finanzaufsicht aber nicht akzeptieren. „Die klare Erwartungshaltung ist, dass die Versicherer im nächsten Jahr weiter nachbessern, wenn es erforderlich ist“, betont Wiens.

Positiv indes blickt die Versicherungsaufseherin auf die Lage der deutschen Lebensversicherer. Sie hätten den Zinsanstieg gut verarbeitet. „Die Kapitalausstattungen, also die Solvenzquoten, sind mittlerweile hoch genug. Höhere Zinsen haben zwar zu stillen Lasten in den Anleiheportfolien der Versicherer geführt. Aber Liquiditätsprobleme von Lebensversicherern sehen wir im deutschen Markt momentan nicht“, sagt Wiens.

Mit Blick auf die teilweise hohen Kosten von Lebensversicherungen macht sie deutlich, was die Aufsicht von den Anbietern erwartet. „Wichtig ist uns, dass die Unternehmen ihre Produkte so gestalten, dass sie die Absicherungsbedürfnisse und die Renditeerwartungen der Kunden mit einer hinreichenden Wahrscheinlichkeit erfüllen.“ Die Versicherer müssten ihre Verantwortung ernstnehmen. „Eine Möglichkeit ist, die Vertriebskosten zu reduzieren“, schlägt die Exekutivdirektorin vor.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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